Keine Aufhebung der Schweigepflicht!

Lockerung der Schweigepflicht?

(30.03.2015) Die Germanwings-Katastrophe hat eine hitzige Debatte rund um die ärztliche Schweigepflicht ausgelöst. Wie ein deutscher Politiker jetzt fordert, sollten Ärzte die Möglichkeit haben, diese zu brechen. Aber natürlich nur, wenn ihre Patienten in sensiblen Berufen arbeiten und die Verantwortung für andere Menschenleben tragen – wie es also etwa bei Piloten der Fall ist. Der Co-Pilot der Maschine soll sich ja wegen psychischer Probleme in ärztlicher Behandlung befunden haben und das Flugzeug mit insgesamt 150 Menschen an Bord absichtlich zum Absturz gebracht haben. Die Schweigepflicht in der Form, wie wir sie kennen, wird es nach diesem Unglück wohl nicht mehr geben.

Sozialmediziner Michael Kunze:
Natürlich werden jetzt nach diesem schrecklichen Ereignis die meisten für eine Aufhebung oder Lockerung sein. Man muss dann eine vernünftige Lösung finden. Sich in so einem Fall auf die ärztliche Schweigepflicht berufen zu müssen, wird aber sicher nicht bestehen bleiben.

Entschädigungszahlungen

Unterdessen stellt die Lufthansa ordentlich Cash für Entschädigungs-Zahlungen zurück. Laut deutschen Medien rechnet das Unternehmen offenbar mit insgesamt 275 Millionen Euro. Die Lufthansa kommentiert die Berichte aber nicht. Am Dienstag wird die Suchaktion nach weiteren Opfern und dem Chip des Flugdatenschreibers fortgesetzt.

CO-PILOT WAR FRÜHER SELBSTMORDGEFÄHRDET

Der Co-Pilot ist vor Jahren als selbstmordgefährdet eingestuft worden. Und zwar noch bevor er seinen Pilotenschein gemacht hat und seine Karriere als Berufspilot gestartet hat. Das hat die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf bekannt gegeben. Er war deshalb auch in psychotherapeutischer Behandlung. Bis zuletzt war der Co-Pilot auch immer wieder bei Ärzten. Eine Selbstmordgefahr wurde aber nicht attestiert.

Tag 6 nach dem Unglück

Es wird fieberhaft an einem Fahrweg zur Absturzstelle gebaut. Noch heute soll er fertig werden – damit die Stelle nicht nur per Helikopter zugänglich ist. Sechs Tage nach dem Absturz fehlt immer noch jede Spur vom Flugdatenschreiber, der neben dem Voicerekorder ja der zweite Teil der Blackbox ist. Möglicherweise sendet der Chip kein Signal mehr, heißt es von der Lufthansa.

Unterdessen könnte das Wetter die Bergungsarbeiten heute massiv beeinflussen. Nach einer trockenen Phase wird jetzt Regen erwartet.

Leichenteile von Co-Pilot identifiziert

Es sind offenbar Leichenteile des Co-Piloten am Absturzort gefunden worden. Die Identifizierung der sterblichen Überreste des 27-Jährigen soll durch einen DNA-Abgleich erfolgt sein. Eine genaue Analyse soll jetzt Klarheit darüber verschaffen, ob der junge Mann Medikamente, Drogen oder Ähnliches im Blut hatte. Unterdessen wird am Absturzort weiterhin fieberhaft nach dem zweiten Flugschreiber gesucht.

Co-Pilot war krankgeschrieben!

Neue brisante Details! Der Co-Pilot, der das Flugzeug am Dienstag in Frankreich offenbar zum Absturz gebracht hat, war für den Unglückstag krankgeschrieben! Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat mitgeteilt, dass in der Wohnung des 27-Jährigen unter anderem eine zerrissene Krankschreibung für den Absturztag gefunden wurde. Der junge Mann soll sich in medizinischer Behandlung befunden haben und hätte nicht arbeiten dürfen. Weshalb er krankgeschrieben war, ist aber noch unklar. Zuletzt haben sich ja die Hinweise darauf verdichtet, dass der Co-Pilot an Depressionen gelitten haben könnte.

Airlines verschärfen Cockpit-Regeln

Nach dem Germanwings-Unglück haben mehrere Airlines kurzfristig die Cockpit-Regeln verschärft. Künftig müssen sich immer zwei Crewmitglieder im Cockpit aufhalten. Konkret bedeutet das: Wenn einer der Piloten raus geht, muss sich eine Flugbegleiterin oder ein Flugbegleiter reinsetzen, bis der Pilot wieder da ist.

Pilot wollte Cockpit-Türe mit Axt einschlagen

Neue Details zu den letzten Minuten an Bord werden bekannt. Demnach soll der vom Co-Piloten aus dem Cockpit ausgesperrte Pilot noch versucht haben, die Türe mit einer Axt einzuschlagen. Jeder Airbus A320 ist ja mit einer Notfallaxt ausgestattet.

War der Co-Pilot psychisch krank?

Bei den Ermittlungen deutet alles darauf hin, dass der Co-Pilot, ein 27-jähriger Mann, die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht haben soll. Ermittlungen laufen. In Deutschland wurde damit begonnen, die beiden Wohnungen des Mannes zu durchsuchen. Man erhofft sich Hinweise auf ein mögliches Motiv. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, hat der Mann früher schon an einer "schweren depressiven Episode" gelitten.

Ein Pilot war aus dem Cockpit ausgesperrt

Der Unglücksflug wird noch rätselhafter. Der gefundene Stimmenrekorder ist mittlerweile ausgewertet worden und das, was da zu hören ist, ist dramatisch: Offenbar war einer der Piloten aus dem Cockpit ausgesperrt. Er klopft zuerst, dann hört man, wie er versucht, die Türe einzutreten. Bis zum Absturz hört man kein Gespräch mehr. Zuvor, als er das Cockpit verlassen hat, war alles noch normal, das Gespräch der Piloten sei „sehr glatt, sehr cool“ verlaufen, so die Ermittler.

Die Cockpit-Tür im Airbus

Erste Leichenteile geborgen

In der Früh sind von aus Seyne-les-Alpes aus wieder Gendarmen zum Absturzort aufgestiegen. Erste Leichenteile sind bereits gestern geborgen worden. Der Einsatzchef betont: Oberste Priorität hat es, den zweiten Teil der Blackbox zu bergen.

Verwirrung um Blackbox-Fund

Der zweite Flugschreiber wurde doch noch nicht gefunden. Es handle sich lediglich um die Hülle ohne das eigentliche Gerät, heißt es von den französischen Behörden Mittwochnachmittag. Von der ersten gefundenen Blackbox konnte man allerdings bereits auswertbare Daten sichern. Wie die Aufnahmen am Stimmrekorder zeigen, haben die Piloten des Airbus A320 in ihrem letzten Kontakt eine Routinemitteilung gemacht. Man könne also noch nicht genau klären, wie es zu dem Unglück gekommen ist, so die Behörden. Der zweite Flugschreiber sei dafür essenziell.

Auch der erste gefundene Flugschreiber ist ja schwer beschädigt. Die vollständige Auswertung kann also noch länger dauern. Unterdessen suchen Bergungsmannschaften ihren Weg in das extrem unzugängliche Absturzgebiet. Ihre Arbeiten könnten Tage oder Wochen dauern. Noch ist unklar, wie die sterblichen Überreste ins Tal gebracht werden sollen.

Angehörige bald vor Ort

Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa erklärte heute Früh allerdings, man werde den Angehörigen sobald als möglich den Zugang zur Absturzstelle ermöglichen, damit sie auch vor Ort trauern können und alle Informationen als Erste bekommen.

Piloten weigern sich zu fliegen

150 Tote – darunter 67 Deutsche. Nach dem schrecklichen Airbus-Unglück in Südfrankreich sitzt der Schock in der Flugszene tief. Gestern sind etliche Germanwings und Lufthansa-Flüge ausgefallen, die Crews weigerten sich zu fliegen. Auch heute werden wohl mehrere Flüge annulliert, der Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagt:

"Ich habe Verständnis dafür, dass einzelne Crewmitglieder sich nicht in der Lage sehen einen sicheren Flugbetrieb durchzuführen. Man darf nicht vergessen, viele unserer Mitarbeiter kannten die Crewmitglieder der jetzt verunglückten Maschine. Das ist jetzt sehr viel wichtiger, dass hier zuerst psychologische Betreuung stattfindet und wir werden so schnell es geht dann wieder zu einem vollständigen Flugbetrieb zurückkehren."

Bergung läuft heute weiter

Die Such-und Bergeaktion ist heute Früh wieder angelaufen. Für die Einsatzkräfte ein schwieriges Unterfangen: Das Absturzgebiet erstreckt sich ja zwischen 1.600 und 2.000 Höhenmeter und ist so breit wie drei Fußballfelder. Das Flugzeug ist am Bergmassiv komplett zerschellt.

Piloten bewusstlos?

Über die Absturzursache wird weiter gerätselt, in der Nacht hat die Auswertung der Black Box begonnen. Fest steht bisher: Die Maschine mit 150 Menschen an Bord hat sich acht Minuten lang im stetigen Sinkflug befunden, die Piloten haben keinen Notruf abgesetzt - Und das sei laut Experten der entscheidende Punkt. Sie könnten handlungsunfähig, möglicherweise nach einem Druckabfall bewusstlos gewesen sein.

Gerichtsmediziner vor Ort

Zehn Gerichtsmediziner und drei Anthropologen sollen heute zum Unfallort gebracht werden. Sie sollen dort DNA-Proben entnehmen, um bei der Identifizierung der Opfer zu helfen. In der nächstliegenden Ortschaft ist eine Aufbahrungshalle errichtet worden.

"Das Flugzeug ist total zerstört. Entsetzliche Bilder in dieser Berglandschaft. Es bleibt nichts außer Trümmern und Körpern.", twittert Christoph Castaner, ein Abgeordneter der Region Alpes-de-Haute-Provence nach einem Flug über die Unglücksstelle:

Die Rettungskette läuft an.

24. März 2015

Tragödie in der Luftfahrt. In Südfrankreich ist am Vormittag ein Flugzeug abgestürzt. Es handelt sich um einen Airbus A320 der Germanwings. An Bord waren offenbar 150 Menschen, 144 Passagiere und sechs Crewmitglieder. Die Behörden bestätigen inzwischen: Es hat niemand überlebt.

Unter den Passagieren sollen sich 45 Spanier befinden. Franzosen sollen nicht darunter sein, dafür einige türkische Staatsbürger. Die restlichen Opfer sollen aus Deutschland kommen.

Die Maschine war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf.

Das Flugzeug soll über 20 Jahre alt gewesen sein - kein wahnsinnig hohes Alter, sagen Luftfahrtexperten. Sicherheitstechnisch sollen keine Mängel vorliegen. Die Absturzursache ist derzeit völlig unklar.

Logos sind schwarz

Der Schock ist groß. Als Zeichen der Anteilnahme und Trauer haben Lufthansa und Germanwings ihre Logos verdunkelt. Die Anteilnahme im Netz ist gewaltig.

Die Einsatzkräfte sind derzeit auf dem Weg zur Unglücksstelle. Diese liegt in einer Gebirgskette auf ca. 2.700 Meter Seehöhe. Es ist nicht davon auszugehen, dass es auch auf dem Boden Opfer gibt, etwa wenn das Flugzeug in ein Dorf gecrasht wäre. Es handelt sich um absolut unwegsames Gelände mitten in den französischen Alpen, heißt es.

Das offizielle Statement von Germanwings kommt über Twitter und Facebook:

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