Anschlag auf Weihnachtsmarkt

Prozess: 6 Tote viele Verletzte!

(10.11.2025) Die Anklage wirft dem aus Saudi-Arabien stammenden, 51-jährigen Mann unter anderem vollendeten Mord in sechs Fällen und versuchten Mord in 338 weiteren Fällen vor. Fast elf Monate nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit sechs Toten und mehr als 300 Verletzten hat am Montag unter starken Sicherheitsvorkehrungen der Prozess gegen den Todesfahrer in der deutschen Stadt begonnen.

Keine Entschuldigung oder Zeichen der Reue

Der Todesfahrer von Magdeburg gab im Prozess zu, am Steuer gesessen zu sein. "Ich bin derjenige, der das Auto gefahren hat", sagte Taleb A. vor dem Landgericht. Weitere konkrete Angaben machte er zunächst nicht. Es gab keine Entschuldigung, kein Zeichen der Reue. Stattdessen äußerte sich der 51 Jahre alte Angeklagte mit weinerlicher Stimme und Taschentuch vor dem Gesicht zu vermeintlichen Vertuschungen der Polizei und kritisierte Medien.

Mehrmals hielt er seinen Laptop hoch, wo "Sept. 2026" zu lesen war. "Da ist die nächste politische Wahl in Sachsen-Anhalt", erklärte der aus Saudi-Arabien stammende Mann, der als Islamkritiker bekannt ist. Am 6. September 2026 wird im ostdeutschen Bundesland Sachsen-Anhalt - deren Hauptstadt Magdeburg ist - ein neues Parlament, der Landtag, gewählt.

Der Vorsitzende Richter Dirk Sternberg versuchte derartigen politischen Erklärungen Einhalt zu gebieten. Er ermahnte den Angeklagten, sich zur Sache zu äußern. Betroffene der Todesfahrt, die als Nebenkläger zum Prozessauftakt erschienen waren, blickten teils fassungslos. Manche wendeten sich ab, andere schüttelten die Köpfe. Das Landgericht Magdeburg hat bis zum 12. März 2026 zunächst knapp 50 Verhandlungstage angesetzt. Aktuell befindet sich der 51-Jährige im Gefängnis in Burg, nachdem er bereits mehrfach verlegt worden war.

Rund 180 Betroffene als Nebenkläger

Rund 180 Betroffene und Hinterbliebene treten in dem Prozess als Nebenkläger auf, vertreten durch etwa 40 Anwälte. Es ist eines der größten Verfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Damit alle Betroffenen teilnehmen können, wurde eigens ein Interims-Gerichtsgebäude errichtet.

Am 20. Dezember 2024 war der damals 50 Jahre alte Taleb A. mit einem 340 PS starken Mietwagen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt durch eine Menschenmenge gefahren. Seine Fahrt dauerte laut Generalstaatsanwaltschaft Naumburg eine Minute und vier Sekunden. Der Täter konnte zwischen einer Fußgängerampel und einer Betonblocksperre auf den Weihnachtsmarkt gelangen. Gleich nach der Tat wurde A. festgenommen. Er kam in U-Haft.

Die Opfer

Bei dem Anschlag wurden sechs Menschen getötet: fünf Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren sowie ein neunjähriger Bub. Zudem wurden mehr als 300 Menschen verletzt oder traumatisiert. Unter den Betroffenen des Anschlags sind nach Angaben des Bundesopferbeauftragten Menschen aus fast allen deutschen Bundesländern. Einige kommen auch aus dem Ausland wie etwa Spanien, den USA und Großbritannien.

Taleb A. stammt aus Saudi-Arabien. Vor der Todesfahrt war er im Maßregelvollzug in Bernburg (Salzlandkreis) als Arzt tätig. Sein Aufgabengebiet umfasste die psychiatrische Betreuung von Straftätern auf drei Stationen. Anfang Februar wurde bekannt, dass sich ein Kollege ein paar Monate vor dem Anschlag Sorgen um die Verfassung von A. machte und diese Hinweise auch an Vorgesetzte weitergab. Auch mehrere Sicherheitsbehörden befassten sich immer wieder mit dem Angeklagten - er fiel aber als Gegner von Islamisten letztlich durch alle Raster. Nach Deutschland kam A. 2006, um hier die Facharztausbildung zu absolvieren. Nach seiner Ausbildung beantragte er im Februar 2016 Asyl und erhielt im Juli desselben Jahres Asyl als politisch Verfolgter.

(fd/apa)

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