Biden mit Abschiedsrede

Kamala Harris im Wahlkampf

(23.07.2024) Wir sind gespannt, wie und was er uns sagen wird! US-Präsident Joe Biden will sich Mittwochabend (Ortszeit) in einer Rede an die Nation zu seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen äußern. Das kündigte der 81 Jahre alte Demokrat auf der Plattform X an. Er werde über das sprechen, "was vor uns liegt, und wie ich die Arbeit für das amerikanische Volk beenden werde", schrieb Biden weiter.

US-Vizepräsidentin Kamala Harris startet mit Rückenwind als mögliche Ersatzkandidatin für Joe Biden in den Präsidentschaftswahlkampf. Die 59 Jahre alte Demokratin hat laut Schätzungen von US-Medien die Unterstützung von genügend Delegierten der Demokraten, um nach dem Rückzug Bidens als Kandidatin ihrer Partei nominiert zu werden. Zudem gelang es ihr nach Angaben ihres Teams, seit dem Rückzug ihres Chefs eine Rekordsumme an Spenden einzusammeln.

Harris will bei der Wahl am 5. November als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten gegen den Republikaner Donald Trump antreten. Biden hatte sich am Sonntag nach immensem Druck aus den eigenen Reihen aus dem Rennen um die Präsidentschaft zurückgezogen. Die große Unterstützung für Harris weckt bei den Demokraten die Hoffnung auf eine langersehnte Wende im Wahlkampf gegen Trump. Wichtige Parteimitglieder, unter anderem Top-Demokratin Nancy Pelosi, stärkten ihr öffentlich den Rücken. Die Unterstützung der beiden demokratischen Spitzen im US-Kongress, Chuck Schumer und Hakeem Jeffries, stand noch aus. Sie machten deutlich, Harris zunächst persönlich treffen zu wollen.

Unterdessen läuft sich Harris für den Wahlkampf warm. Ihre erste richtige Wahlkampfreise in der neuen Rolle sollte sie am Dienstag nach Wisconsin führen. Der Bundesstaat im Nordosten der USA gehört zu den strategisch immens wichtigen "Swing States", bei denen nicht schon im Vorfeld feststeht, ob aus Tradition der Kandidat der Republikaner oder der Demokraten siegen wird. Ob Harris Trump schlagen kann, ist offen. Viele Demokraten hoffen darauf, dass sie zumindest verhindert, dass die Republikaner am Ende auch beide Kammern des US-Parlaments kontrollieren - denn bei der Wahl im Herbst werden auch alle Sitze des Repräsentantenhauses sowie rund ein Drittel der Sitze im Senat neu vergeben.

Spätestens beim Nominierungsparteitag der Demokraten vom 19. bis zum 22. August in Chicago könnte Harris zur Kandidatin gekürt werden. Bereits jetzt haben etliche Delegierte angekündigt, der Empfehlung Bidens zu folgen und ihre Stimme der Vizepräsidentin zu geben. Um als Kandidatin gekürt zu werden, benötigt Harris etwas weniger als 2.000 Delegiertenstimmen. Diese Hürde hat sie Schätzungen verschiedener US-Medien zufolge bereits genommen. Harris bedankte sich in einer Stellungnahme bei den Delegierten. "Ich freue mich darauf, die Nominierung bald offiziell anzunehmen", hieß es darin.

(fd/apa)

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