COP29-Weltklimakonferenz

Thunberg: Alles Greenwashing!

(11.11.2024) Trump hält nicht viel vom Klimaschutz, das hat er bewiesen. Wirtschaft ist im wichtiger als Lebensraum, wir werden sehen, wie sich das in seiner nächsten Amtszeit zeigen wird. Überschattet vom Wahlsieg von Donald Trump in den USA und zunehmenden Klima-Katastrophen in aller Welt hat in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku die 29. UNO-Klimakonferenz (COP29) begonnen. COP29-Präsident Muchtar Babajew sprach am Montag zum Auftakt der zweiwöchigen Verhandlungen mit Blick auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens von einem "Moment der Wahrheit". Dieses Jahr steht bei der Weltklimakonferenz das schwierige Thema Klimafinanzierung im Mittelpunkt.

Wenige Tage vor Konferenzbeginn hatte Trump die US-Präsidentschaftswahl gewonnen, am 20. Jänner tritt er sein Amt an. Es wird erwartet, dass die USA unter ihm erneut aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen. Außerdem will der Republikaner die Förderung von klimaschädlichem Erdöl und Erdgas im eigenen Land massiv ausweiten.

Der bevorstehende Machtwechsel in Washington schränkt nicht nur den Handlungsspielraum der US-Delegation in Baku ein. Er führte in den vorausgegangenen Verhandlungen auch dazu, dass viele Länder eine abwartende Haltung einnahmen."Die Klimakrise interessiert sich nicht für Wahlen und stoppt auch nicht, wenn manche sie einfach wegreden wollen", mahnte die deutsche Klima-Beauftragte Jennifer Morgan in Baku. Sie setzt darauf, dass die USA auch unter Trump weiter in einen klimafreundlichen Umbau ihrer Wirtschaft investieren.

Der US-Klimagesandte John Podesta kündigte indes an, dass der Kampf gegen die Erderwärmung fortgesetzt werde. Es sei klar, dass die kommende Regierung versuchen werde, bei dem Thema "eine Kehrtwende" zu machen, sagte Podesta. Die Arbeit zur Eindämmung des Klimawandels werde dennoch "mit Engagement, Leidenschaft und Glauben" weitergeführt. "Wir sind hier auf der COP29, um weiterhin mit unseren globalen Partnern und anderen Parteien zusammenzuarbeiten", betonte Podesta. Weiter verwies der US-Klimagesandte auf Maßnahmen, die unabhängig von der Regierung in Washington von einzelnen Bundesstaaten, Städten, Unternehmen und Bürgern ergriffen werden können.

Kritik von Greta Thunberg

Aktivistin Greta Thunberg richtet scharfe Kritik an den Gastgeber der diesjährigen UNO-Weltklimakonferenz, Aserbaidschan. "Dieser Gipfel ist wie der vor ihm ein reiner Akt des Greenwashings", schrieb die 21-jährige Schwedin unter Verweis auf die dritte Austragung der Konferenz in einem Ölstaat in Folge in einem Meinungsbeitrag im "Guardian". Thunberg befindet derzeit im Nachbarland Georgien, plant aber keinen Besuch der COP29.

Aserbaidschans gesamte Volkswirtschaft baue auf den fossilen Brennstoffen Öl und Gas auf, und das Land habe anders als von ihm behauptet keine Ambitionen, Klimaschutz zu betreiben, monierte Thunberg. Vielmehr plane es den Ausbau der Produktion dieser klimaschädlichen Brennstoffe, was mit den Zielen des Pariser Weltklimaabkommens und der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius völlig unvereinbar sei.

Darüber hinaus warf Thunberg der autoritären Führung der Ex-Sowjetrepublik unter anderem vor, Menschenrechte mit Füßen zu treten, das Abhalten friedlicher Proteste zu erschweren und die eigene Bevölkerung zu unterdrücken. Die Schwedin befindet sich derzeit im aserbaidschanischen Nachbarland Georgien, plant aber nicht, an den Veranstaltungsort der COP29 in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku zu reisen. Stattdessen will sie nach dem Beginn der Konferenz irgendwann weiter nach Armenien reisen. Bei der am Montag begonnenen UNO-Klimakonferenz beraten knapp 200 Staaten zwei Wochen lang über die Eindämmung der Erderhitzung und die Abfederung ihrer fatalen Folgen.

(fd/apa)

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