Drohung gegen KZ-Gedenkstätte
Prozess gegen Zivildiener
(06.10.2025) Linz/Mauthausen - Ein 20-Jähriger muss sich vor dem Landesgericht Linz verantworten, da er Drohungen gegen Mitarbeitende der KZ-Gedenkstätte Mauthausen ausgesprochen bzw. gepostet haben soll. Der Mann war seit Jänner 2025 selbst als Zivildiener in der Einrichtung tätig und soll laut Polizei eine „schwere Gewalttat“ gegen das ehemalige Konzentrationslager angekündigt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm nun gefährliche Drohungen und Vergehen nach dem Waffengesetz vor. Er selbst sprach gegenüber Ermittlern von einem "Scherz", leugnete den Vorfall aber nicht. Es drohen ihm bis zu drei Jahre Haft. Das Urteil ist bereits gesprochen worden, es lautet 8 Monate teilbedingte Haft. Der Mann muss noch 3 Tage im Gefängnis bleiben.
Am 9. September soll der Beschuldigte gegenüber mehreren Personen geäußert haben, dass er Zugang zu einer Waffe habe und alle Angestellten der Gedenkstätte erschießen werde. Später habe er noch mit einer WhatsApp-Nachricht nachgelegt, in der er ein Foto von einer Waffe mit dem Hinweis postete, er habe das ernst gemeint. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Linz wurde der Mann aus dem Mühlviertel, nachdem die Verantwortlichen der KZ-Gedenkstätte von den Drohungen erfuhren und die Polizei alarmierten, an seiner Wohnadresse festgenommen. Er leistete keinen Widerstand und ist derzeit in Untersuchungshaft. Die Pistole gehört seinem Vater, der diese legal besitzt, bestätigte die Staatsanwaltschaft. Der junge Mann ist Mitglied der FPÖ. Die Partei hat bereits ein Parteiausschluss-Verfahren eingeleitet.
(SVJ)