Einsamkeit trotz Vernetzung
Druck auf Mütter
(13.05.2025) Der Startschuss für diese Diskussion rund um die Einsamkeit von Müttern wurde von der Sängerin Chappell Roan gegeben. In dem Podcast "Call Her Daddy" sagt sie Folgendes:
Sie spricht davon, dass sie niemanden in diesem Alter kennt, der beides ist: glücklich und Elternteil.
Entwicklung
In der aktuellen Zeit sind wir so durch die Digitalität so vernetzt wie noch nie. Die Psychotherapeutin Annika Haffke erklärt, dass sich die Einsamkeit von Müttern gesteigert habe. Die Aussage von Roan ist also zwar hart, aber trägt viel Wahrheit in sich. Haffke berichtet weiter, dass die Verstärkung der Einsamkeit bei Müttern auch auf die Änderung der Lebensumstände zurückzuführen ist. In früheren Zeiten haben Mütter in Mehrgenerationenhaushalten und engen Dorfgemeinschaften ihr Leben verbracht. Man war Teil einer Gruppe, wo man sich austauschen und sozial unterstützen konnte.
Einsamkeit trotz digitaler Vernetzung
Dieses Zusammenleben hat sich verändert. Während viele weit weg von Familienmitgliedern wohnen, hat sich auch die Erwartungshaltung an Mütter drastisch verstärkt. Das Zusammenwirken von stärkerem Druck und das Fehlen von sozialer Hilfe lässt Mütter isolierter und einsamer werden.
Außerdem sollen Mütter auch mehrere Rollen annehmen: "die liebevolle Mutter, unterstützende Partnerin, engagierte Karrierefrau und verlässliche Freundin", erklärt Haffke.
Hintergrund
Dr. Hanne Horvath liefert einen Grund für das tabuisierte Thema der Mutterschaft. Ihr zufolge sind es die Vorstellungen, die die Gesellschaft vom Muttersein hat. Außerdem könnte es auch daran liegen, dass Frauen jetzt individuellere Planungsmöglichkeiten im Leben haben.
Lösungen
Haffke schlägt das Konzept von "kreativen Allianzen" vor, die Fahrgemeinschaften, gemeinsame Einkaufslisten und "Playdates", die nach dem Kindergarten stattfinden könnten. Horvath meint zudem, dass darüber reden und Erwachsene treffen helfen kann. Weiters sollte reflektiert werden, wie soziale Medien konsumiert und welche Kanäle geschaut werden.
(ob)