Erster Menstruationsbericht
Gegen Tabus und Schmerz
(30.08.2024) Der erste österreichische Menstruationsgesundheitsbericht ist da. Gesundheitsminister Johannes Rauch präsentierte den Bericht kürzlich in Salzburg. Das Dokument liefert erstmals repräsentative Daten zur Menstruationsgesundheit von Frauen in Österreich.
Dabei wird deutlich, dass 67 Prozent der Frauen regelmäßig unter mittelstarken bis starken Schmerzen während ihrer Periode leiden, wobei mehr als die Hälfte Schmerzmittel einnimmt. Zudem zeigt der Bericht, dass bis zu 500.000 Frauen in Österreich von Periodenarmut betroffen sind. Das bedeutet, dass sie Schwierigkeiten haben, sich Menstruationsprodukte leisten zu können.
Die Studie hebt auch das Tabuthema Endometriose hervor, eine chronische gynäkologische Schmerzerkrankung, die bei jeder fünfzehnten Frau diagnostiziert wurde. Die Dunkelziffer wird noch weitaus höher geschätzt. Der Bericht zeigt, dass das Thema Menstruation in der österreichischen Gesellschaft noch immer tabuisiert ist, obwohl es mehr als die Hälfte der Bevölkerung betrifft. Um diese Tabus zu brechen, plant das Gesundheitsministerium die Veröffentlichung von Informationsvideos in elf Sprachen. Die Themen Menstruation, Endometriose und Wechseljahre sollen angesprochen werden.
Rauch kritisiert auch den "Gender Gap" in der medizinischen Forschung. Er betont, wie wichtig es ist, zwischen dem männlichen und weiblichen Körper zu unterscheiden, um bessere Diagnosen und Behandlungen zu ermöglichen. Die Veröffentlichung des Berichts soll einen Beitrag zur Enttabuisierung des Themas und zur Stärkung der Gesundheitsversorgung von Frauen leisten.
(AM)