ESC 2026 in Österreich
Entscheidung wird dauern
(18.05.2025) Nach dem Feiern kommt die Rechnung - und auf die muss sich Österreich nach dem fulminanten Triumph von JJ beim Eurovision Song Contest von Basel einstellen. Schließlich steht damit fest, dass ungeachtet aller Budgetlöcher das größte Musikevent der Welt 2026 in Österreich ausgerichtet wird. Für die Show mit rund 150 Millionen Fernsehzuschauern allein beim Finale reisen alljährlich Zehntausende Fans und eine vierstellige Zahl an Journalisten an.
Heurige ESC-Ausgabe kostet rund 64 Mio. Euro
Für die heurige ESC-Ausgabe werden die Gesamtkosten mit rund 60 Mio. Franken (64 Mio. Euro) beziffert - die allerdings nicht das Schweizer Fernsehen SRG alleine tragen muss, was den ORF etwas beruhigen könnte.
Zugleich darf man hier die Umwegrentabilität nicht außer Acht lassen. Alleine für die Ausrichterstadt Basel rechnet Dario Silic, Professor an der Swiss School of Business and Management in Genf, mit einem ökonomischen Profit von 60 Mio. Franken (64 Mio. Euro) dank des ESC. So haben sich etwa alleine die Hotelpreise in der ESC-Woche von ansonsten durchschnittlich 220 Euro auf 457 Euro pro Nacht mehr als verdoppelt. Zieht man nun die Kosten von 35 Mio. Franken ab, bleibt für Basel immer noch ein Plus in Höhe von rund 25 Mio. Franken (26,7 Mio. Euro).
Erfahrungen in Österreich gut
Und auch die Erfahrungen vom Österreich-Song Contests 2015 nach dem Gewinn von Conchita im Jahr zuvor sind nicht zuletzt finanziell durchaus positiv. Die Stadt Wien hielt die Ausgaben von 1 Million (valorisiert heute etwa 1,3 Mio. Euro) beim Stadtmarketing ein, der ORF kam mit seinen 15 Mio. Euro (heute knapp 20 Mio. Euro) aus.
Entscheidung über Österreich-Standort dauert noch
Die Entscheidung, wo nun in Österreich genau das Megaevent 2026 veranstaltet wird, dürfte so oder so noch eine Weile auf sich warten lassen. Die Wiener Stadthalle wurde erst im August 2014 als Venue vom ORF fixiert, wobei damals neben der Hauptstadt mit verschiedenen Locations wie Schloss Schönbrunn, dem Heldenplatz oder St. Marx auch Graz, Unterpremstätten/Schwarzlsee, der Flughafen Schwechat, Wels in Oberösterreich, die Olympiaworld in Innsbruck, das Wörthersee Stadion und das Messezentrum Oberwart im Burgenland ihren Hut in den Ring geworfen hatten.
Schließlich ist nicht zwangsläufig klar, dass stets die Hauptstadt eines Landes den Musikzirkus beheimaten wird. Der ESC gastiert sogar gerne außerhalb der großen Metropolen: So finden sich weniger glamouröse Austragungsorte wie Harrogate, Brighton oder Malmö auf der Liste. Unterpremstätten kann also durchaus hoffen.
(APA/CD)