EU-weite Klimademo
Österreich: 8 Städte dabei
(31.05.2024) Ein nasser Start bei den österreichweit durchgeführten Klimastreiks von "Fridays For Future" (FFF) am späten Vormittag in Bregenz! Bei strömendem Regen, zehn Grad Lufttemperatur und Starkwindwarnung für den Bodensee machten etwa 150 Unentwegte am "Platz für Menschenrechte" am Bregenzer Hafen Stimmung für einen Gesinnungswandel. Die Kundgebung stand unter dem Motto "Wir haben die Wahl" und soll zur Stimmabgabe bei der EU-Wahl am 9. Juni motivieren.
"Wake up!"
Anstatt wie bei den vorangegangen Klimastreiks mit einem Demonstrationszug auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen, entschieden sich die FFF-Aktivisten in Bregenz dieses Mal für eine Kundgebung. Mehrere Redner mit kurz gehaltenen Beiträgen und Live-Musik hielten die Aktivisten bei Laune. Angesichts der widrigen Umstände waren nur wenige Transparente zu sehen, deren Botschaften aber - wie immer - eindeutig waren.
Sätze wie "Wer Umweltprobleme nicht ernst nimmt, ist selber eines" oder "Wake up! ... there is no planet B..." brachten die Haltung der Aktivisten deutlich zum Ausdruck. Politik nehme die Klimakrise nicht ernst, aber man habe am 9. Juni die Chance "für das Klima zu stimmen", wurde erinnert. Es brauche eine starke, progressive EU, jede Stimme zähle.
Im Zeichen der EU-Wahl
Der Klimastreik am Freitag steht ganz im Zeichen der EU-Wahl am 9. Juni und für die Zukunft des Green Deals. Diesen führen die Aktivistinnen und Aktivisten auch auf eine Rekordbeteiligung von Jungwählerinnen und -wählern bei der vergangenen Wahl im Jahr 2019 zurück. Durch den aktuellen Rechtsruck seien nun allerdings zentrale Elemente des Klimaschutzes in Gefahr - und die EU sei noch keineswegs auf kommende Klimakatastrophen vorbereitet.
Gestreikt wird nicht nur auf den Straßen Österreichs und Europas, sondern auch in den Sozialen Medien. Für jede Krise brauche es eine wehrhafte und belastbare Demokratie, appellierten FFF im Vorfeld. Laut Eigendefinition sei man eine demokratische Bewegung aus der Jugend, dementsprechend sei es auch ihre Aufgabe, die Demokratie zu verteidigen. Deshalb habe man etwa auch Anfang des Jahres zu Protesten gegen Rechtsextremismus aufgerufen.
100 Städte europaweit
Für den Klimastreik am 31. Mai sind in Österreich Demos in acht Städten angekündigt, europaweit sind es über 100. "Fridays For Future" rechneten mit tausenden, europaweit bis zu hunderttausenden Teilnehmern. In Wien, wo um 16.00 Uhr mit einer Startkundgebung im Sigmund-Freud-Park als Auftakt erfolgt, wird bei der Schlusskundgebung am Heldenplatz mit kollektivem Zähneputzen zum Wählen aufgerufen.
Greenpeace warnte anlässlich des Klimastreiks vor einer akuten Gefahr für Naturschutzgesetze auf EU-Ebene. Umso wichtiger sei es, die EU-Wahl am 9. Juni zu einem Richtungsentscheid für starken Klima- und Umweltschutz zu machen. Ein inhaltlich ähnlicher Appell kam auch von der NGO Global 2000, die dabei noch dazu aufrief, an einem der heutigen Klimastreiks teilzunehmen.
(APA/JuF)