Horror-Taifun in Asien

Tote und Verletzte

(09.09.2024) Bei Erdrutschen und Überschwemmungen infolge des Taifuns "Yagi" sind am Wochenende in Nordvietnam Dutzende Menschen gestorben. 35 Menschen seien zu Tode gekommen und 24 vermisst, erklärte die vietnamesische Katastrophenschutz-Behörde am Montag. Offiziellen Angaben zufolge wurden zudem rund 300 Menschen verletzt. Es habe viele Schäden gegeben, sagte der Vorsitzende des südkoreanischen Wirtschaftsverbandes in Vietnam mit Blick auf Fabriken in den Küstenregionen.

So zeigen etwa Bilder, dass durch den Sturm das Gebäude einer Fabrik der südkoreanischen LG Electronics in Haiphong einstürzte. Ein Zeuge bestätigte dies Reuters. Nach Angaben der Behörden ist am Montag zudem eine Brücke in der Provinz Phu Tho eingestürzt. "Das ist normalerweise eine stark befahrene Brücke", sagte ein hochrangiger Mitarbeiter der Provinzverwaltung.

Beim Einsturz der Brücke im Norden Vietnams wurden Berichten zufolge mehrere Fahrzeuge und Motorräder in die Tiefe gerissen. Wie viele Menschen nach dem Unglück an der Phong-Chau-Brücke im Norden des Landes vermisst würden, sei noch unklar, zitierte die staatliche Zeitung "Quang Doi Nhan Dan" einen Lokalpolitiker. Retter seien im Einsatz, um im Roten Fluss, der unter der Brücke fließt, nach den Vermissten zu suchen.

Mögliche Ursache seien Hochwasser und extrem schnelle Strömung gewesen, fügte der Lokalpolitiker hinzu. Die Brücke liegt in der Provinz Phu Tho etwa 75 Kilometer von der Hauptstadt Hanoi entfernt. Vize-Umweltminister Nguyen Hoang Hiep sagte, die Auswirkungen des Tropensturms "Yagi" seien schrecklich und besonders für die nördlichen Bergprovinzen verheerend.

Laut Katastrophenschutz wurden Tausende Häuser beschädigt, 120.000 Hektar Reisfelder überschwemmt und mehr als 1.500 Fischgründe zerstört. Zudem entwurzelte der Sturm mehr als 100.000 Bäume, darunter 25.000 allein in der Hauptstadt Hanoi. 25 Schiffe gingen im aufgewühlten Meer unter. Viele Bürger waren auch am Montag noch ohne Strom.

Der Taifun wütete in Vietnam fast 15 Stunden, speziell im Norden. Mehrere Flughäfen stellten am Wochenende zeitweise den Betrieb ein. "Yagi" war Experten zufolge sowohl in China als auch in Vietnam der heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua stufte die chinesische Wetterbehörde "Yagi" als den stärksten Herbsttaifun seit 1949 ein. In der Volksrepublik kamen vier Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. In Vietnam sprach das Nationale Wetterzentrum vom stärksten Sturm seit 30 Jahren.

"Yagi" war zuvor über die Philippinen gefegt. Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.

(apa/mc)

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