In der Arbeit belästigt

(17.10.2025) Die Arbeiterkammer Niederösterreich stellt diese Woche beim Frauen-Forum 2025 in St. Pölten eine von ihr beauftragte Studie vor. Ziel der Veranstaltung ist es, aktuelle Herausforderungen von Frauen in der Arbeitswelt sichtbar zu machen, Lösungsansätze zu diskutieren und konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. In der Studie der AK NÖ geht es um sexuelle und geschlechtsbezogene Belästigung am Arbeitsplatz.

Alarmierende Ergebnisse

• 6 von 10 Frauen haben bereits sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt.
  
• Fast 10 % wurden körperlich angegriffen.
  
• 41 % der Frauen berichten, angestarrt worden zu sein.
  
• 38 % hatten bereits mit sexistischer Sprache zu tun.
  
• Über 30 % wurden unerwünscht körperlich berührt.
  
• Jede vierte Frau erhielt Bemerkungen mit eindeutig sexueller Absicht.

Hinzu kommt, dass mehr als die Hälfte der Betroffenen die Vorfälle nicht meldet. Und in 97 % der Fälle sind Täter männliche Kollegen.

Auch Männer berichten von Übergriffen – jedoch deutlich seltener:

• 14 % berichten von Anstarren, sexistischen Witzen und abwertenden Kommentaren.
  
• 6 % wurden körperlich angegriffen.

Arbeitsumfeld als Risikofaktor

Laut der Studie ist das Risiko sexueller Belästigung in männerdominierten Branchen wie Technologie, Bauwesen oder Wissenschaft besonders hoch. In Berufen mit höherem Frauenanteil ist die Häufigkeit von Vorfällen deutlich geringer.

Unterstützungsangebote

Die Arbeiterkammer Niederösterreich bietet Betroffenen arbeitsrechtliche Beratung an. Diese ist unter der Nummer +43 5 7171 22000 erreichbar.

Zusätzlich bietet die Gleichbehandlungsanwaltschaft unter der kostenlosen Hotline 0800 206 119 Beratung und Unterstützung an.

(AVL)