Israel, Iran, Hisbollah

Scharmützel kein Großangriff

(06.08.2024) Momentan gibt es keine Anzeichen auf einen Großangriff auf Israel, aber das kann sich natürlich jederzeit ändern, wir halten dich auf dem Laufenden! Vor dem befürchteten iranischen Angriff auf Israel ist es am Dienstag neuerlich zu Feindseligkeiten zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah gekommen. Bei einem israelischen Angriff im Süden des Libanon wurden fünf Menschen getötet, teilten die libanesischen Behörden mit. Aus Sicherheitskreisen verlautete, dass vier Hisbollah-Mitglieder getötet wurden. Die radikale Schiitenmiliz gab bekannt, einen Schwarm Kampfdrohnen auf Nordisrael abgefeuert zu haben. Drohgebärden nehmen zu.

Laut israelischen Medien wurden dort ein Mann lebensgefährlich und eine Frau leicht verletzt. Augenzeugen filmten eine offenbar mit Sprengstoff beladene Drohne, die in der Küstenstadt Nahariya niederging. Die "Times of Israel" berichtete, die Hisbollah habe mit zwei Drohnen angegriffen, von denen eine durch Israels Raketenabwehr abgefangen worden sei.

Ziel des Angriffs seien militärische Einrichtungen in der Nähe der Stadt Akkon gewesen, hieß es von der Hisbollah. Ein Insider der vom Iran unterstützten Miliz sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es handle sich bei dem Angriff nicht um die angedrohte Vergeltung für die Ermordung des Hisbollah-Kommandeurs Fuad Shukr durch Israel vergangene Woche in Beirut. Die Drohung der Hisbollah nährt die Furcht vor einer massiven Eskalation, die sich zu einem Krieg zwischen der im Libanon einflussreichen Miliz und Israel auswachsen könnte. Das israelische Militär erklärte zum Angriff im Süd-Libanon, es habe eine militärische Einrichtung der Hisbollah angegriffen, die von "mehreren Terroristen" genutzt worden sei. Diese hätten "Terrorangriffe" gegen Israel durchführen wollen. Nabatiya liegt nur etwa zehn Kilometer von der israelischen Grenze entfernt.

Die libanesische Regierung setzt sich nach eigenen Angaben für eine Deeskalation der Lage in Nahost ein. Man versuche, eine Reaktion der Hisbollah-Miliz gegen Israel zu verhindern, die einen umfassenderen Krieg auslösen könnte, sagt der libanesische Außenminister Abdallah Bou Habib auf einer Pressekonferenz mit seinem ägyptischen Amtskollegen. Die Spannungen in der Region haben sich in der vergangenen Woche verschärft, nachdem ein hochrangiger Kommandant der radikal-islamischen Hisbollah in Beirut durch Israel getötet wurde und der politische Anführer der militant-islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas, Ismail Haniyeh, in Teheran getötet wurde, was ebenfalls Israel zugeschrieben wird. Der Iran und seine Verbündeten Hisbollah und Hamas drohten Israel mit Vergeltung.

Die Hisbollah im Libanon und Israel liefern sich seit Monaten einen niederschwelligen Krieg nahe der gemeinsamen Grenze. Dabei wurden mehr als 120 Zivilisten getötet, die meisten davon auf der libanesischen Seite. Zudem wurden mehr als 350 Hisbollah-Mitglieder wie auch israelische Soldaten getötet. Gleichzeitig besteht die Befürchtung eines großen Angriffs der Hisbollah gemeinsam mit dem Iran auf Israel.

(fd/apa)

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