Kann Geiwitz "Signa" retten?

Benkos Imperium in Not

(07.11.2023) In einem Abwärtsstrudel aus Zinserhöhungen, fehlender Konsumlust und verändertem Bürobedarf bröckelt das Signa-Imperium. Auch die Position von René Benko als Mann an der Spitze wird derzeit neu verhandelt. Als Ersatz im Gespräch ist der Deutsche Arndt Geiwitz. Kein Unbekannter: Der 54-jährige Schwabe war einst Insolvenzverwalter der deutschen Drogeriekette Schlecker und beriet Benko bei der Sanierung der Galeria-Kaufhäuser, wie die Zeitung "FAZ" (Dienstag) erinnert.

Als Insolvenzverwalter werde Geiwitz bei Signa nicht in Erscheinung treten, selbst wenn das Imperium doch noch zerbreche, so die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Denn Geiwitz sei eindeutig Partei: Zweimal habe Benko ihn schon als Generalbevollmächtigten engagiert, um die Warenhauskette Galeria vor dem Aus zu bewahren. Ob sein Wirken und das seiner Mannschaft und Partner - beide Male mit hohen zweistelligen Millionenbeträgen honoriert - als Erfolg mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit von Galeria gelten könne, mag laut "FAZ" vielfach bezweifelt werden. Fest stehe: Die Einblicke in das Imperium und die Denke des Österreichers werden Geiwitz beim Aufdröseln des Gesamtkonstrukts dienlich sein, was letztlich auch den Gläubigern helfen dürfte. Trotzdem werde es Wochen dauern, bis Geiwitz sich den nötigen Überblick verschafft haben werde, so die Zeitung unter Verweis auf die Erwartung von Beteiligten.

Geiwitz habe viel Erfahrung mit "eigenwilligen Unternehmern", schreibt die deutsche Zeitung in ihrer Dienstagsausgabe unter dem Titel "Der Mann, der Benko noch retten könnte". Es krache gewaltig "im Reich des schillernden René Benko". Es gehe nicht nur um sein Vermögen und viele Milliarden von Investoren, es gehe auch um das Stadtbild vieler kleiner und großer Städte, das von den Immobilienprojekten und Handelsunternehmen aus dem Benko-Imperium geprägt ist. Wie die Lage noch zu retten sei, lasse sich schwer sagen. Am ehesten werde das noch Geiwitz zugetraut, schreibt das Blatt. "Zumindest ist sein Name als 'Berater' im Gespräch, seit die Lage in Benkos Signa-Gruppe eskaliert, und nur sein Name", hieß es weiters.

Geiwitz werde sogar "viel mehr als nur ein Berater sein, sondern ein Treuhänder für Benko, mit extrem weit reichenden Vollmachten - darauf deutet jedenfalls aktuell alles hin". Benko soll Geiwitz seine Stimmrechte übertragen, so der Plan, um den hinter den Kulissen gerade gerungen werde. Gläubiger und Investoren würden dann direkt mit Geiwitz verhandeln, der zwar keineswegs eine neutrale Position habe, aber bestimmt nüchterner an die Sache herangehe als der Selfmademan Benko.

Geiwitz habe "keine Angst vor großen Zahlen", sagte einer aus der Riege der Insolvenzverwalter zur "FAZ". "Er ist strukturiert und verliert nie die Geduld", meinte ein anderer. Mindestens genauso wichtig sei, dass er "eine Menge Erfahrung mit Patriarchen hat, die selbst weitreichende Entscheidungen oft aus dem Bauch heraus treffen und dabei gelegentlich ziemlich irrational wirken". Geiwitz könne mit solchen Leuten, er begegne ihnen mit Respekt, ohne dabei aber seinen Auftrag aus den Augen zu verlieren.

Auch Anton Schlecker sei einer dieser eigenwilligen Unternehmer gewesen, weshalb in der (deutschen) Öffentlichkeit der Name Geiwitz oft automatisch mit dem Begriff Insolvenzverwalter verknüpft werde. Man erinnere sich an die Schlecker-Insolvenz und die 25.000 "Schlecker-Frauen", die letztlich ihren Job verloren hätten. "Super frustrierend" sei das, sagte Geiwitz damals im Gespräch mit der "FAZ", als 2012 die Lichter endgültig ausgegangen waren in den deutschen Schlecker-Geschäften. Benko ist laut "FAZ" nun wieder eine dieser besonderen Persönlichkeiten im Leben von Geiwitz.

(fd/apa)

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