Katastrophenalarm in NÖ
Wegen heftiger Niederschläge
(17.08.2024) Nach einem Unwetter am Freitagabend ist das Stadtgebiet von Hollabrunn zum Katastrophengebiet erklärt worden. Durch starke Niederschläge kam es zu Überflutungen. Am Samstag waren Aufräumarbeiten im Gange. 30 Feuerwehren mit über 200 Mitgliedern waren mit Auspumparbeiten und Straßenreinigungen beschäftigt. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) kündigte Unterstützung des Landes an, eine Lagebesprechung war für 17.00 Uhr geplant.
Die Bezirkshauptmannschaft habe das Stadtgebiet von Hollabrunn am Samstag zum offiziellen Katastrophengebiet erklärt, hieß es vonseiten des Landes. Mehr als 100 Millimeter Regen waren am Freitagabend innerhalb kürzester Zeit gefallen, berichtete Stefan Obritzhauser, Kommandant der FF Hohenwarth. Die Folge waren massive Überflutungen. Zwei Katastrophenhilfsdienst-Züge wurden alarmiert. Um die 50 Feuerwehren mit rund 700 Mitgliedern rückten laut einer Aussendung zu über 100 Einsätzen aus.
Laut Bezirkskommandant Alois Zaussinger handelte es sich um einen der größten Einsätze im Bezirk. Die "Augustwiesn" in Hollabrunn wurde evakuiert, die Gäste wurden in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Stadtgemeinde im Stadtsaal untergebracht. 22 Pferde wurden aus einem Reiterhof gerettet.
In der Ortschaft Oberfellabrunn, einem Teil von Hollabrunn, sei das Wasser 30 bis 40 Zentimeter hoch gestanden, sagte Obritzhauser zur APA. Die Pegel des Runzenbaches und des Göllersbaches im Raum Hollabrunn und Göllersdorf stiegen an. Das Umspannwerk Hollabrunn wurde überschwemmt, mithilfe von Großpumpen konnte die kritische Lage entschärft werden. Selbst das Feuerwehrhaus wurde überflutet. Im Raum Göllersdorf wurde ein Hochwasser-Rückhaltebecken mithilfe von Großpumpen gesichert. Bei einem Dammbruch im Bereich Mitterweg in Hollabrunn standen die Helfer auch mit Telelader im Einsatz. Mehr als 1.800 Sandsäcke wurden bereitgestellt. Gleichzeitig gab es mehrere Verkehrsunfälle. Insgesamt wurden fünf Personen verletzt.
"Im Tageslicht ist das Ausmaß der Schäden noch deutlicher erkennbar", hieß es von der Feuerwehr. Straßen wurden unterspült, teilweise abgetragen und mussten gesperrt werden, betroffen war etwa die L43 im Raum Hollabrunn. Teilweise stand das Wasser bis zu einen Meter hoch, berichtete die Feuerwehr in einer Aussendung. Die Einsatzkräfte mussten Straßen säubern und umgestürzte Bäume entfernen. "Die Hauptrouten sind wieder befahrbar", sagte Obritzhauser am Samstag. Nebenstraßen waren teilweise noch mit Schlamm bedeckt. Der Asfinag-Streckendienst sicherte abgerutschte Teile der Weinviertler Schnellstraße (S3) nach Stockerau.
Mikl-Leitner bedankte sich bei den freiwilligen Helfern. "Ich werde mir heute im Zuge einer Lagebesprechung vor Ort ein Bild von der Lage machen. Fest steht für mich aber schon jetzt: Die Region kann sich auf die Unterstützung des Landes verlassen", kündigte die Landeshauptfrau in einer schriftlichen Stellungnahme an. Bürgermeister Alfred Babinsky (ÖVP) zeigte sich "überglücklich", dass es das keine schweren Verletzungen gegeben habe, "immerhin musste gestern auch das Gelände des Augustwiesen mit einigen tausend Besuchern geräumt werden".
(APA/DS)