Katzen an der Leine?
Wirbel um Influencer-Trend
(11.09.2024) Von Influencern generierte Trends machen allzu oft auch vor Tieren nicht halt. Aktuell zum Beispiel werden immer mehr Katzen an der Leine durch Großstadtstraßen geführt - oder in einen Rucksack gesteckt und so zu langen Ausflügen oder gar in ferne Länder mitgenommen. Experten sehen den Trend kritisch, weil er suggeriert, dass Katzen wie Hunde Gassi gehen können und das in jedem Fall genießen.
Für unterforderte Wohnungskatzen könne es zwar eine Bereicherung darstellen, sich regelmäßig an Geschirr und Leine in einem sicheren, naturnahen Bereich in direkter Wohnungsnähe aufhalten zu können, sagt Angelika Firnkes von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Spaziergänge an wechselnden Orten, durch belebte Stadtparks, lange Wandertouren oder lange Transportstrecken seien aber nicht sinnvoll.
"Katzen sind Lauerjäger, sie durchstreifen durchaus ihr Revier, halten sich aber meist in ihren bevorzugten Jagdrevieren oder Rückzugsorten auf und nutzen auch häufig dieselben Wege", erklärte die Tierverhaltenstherapeutin. Selbst eine Tour etwa im ummauerten Innenhof sei nicht per se schön für jedes Tier: Auf Alter, Charakter und Gesundheit der Katze komme es ebenso an wie auf das Einfühlungsvermögen und die Trainingsbereitschaft des Halters.
Ebenso wie das Färben von Hunden (Doggy Dyeing), das Streicheln von Eulen in japanischen Cafés (Owl Cafe) oder das Halten von Minischweinen als Haustier (Teacup Pigs) sind Spaziergänge mit Hauskatzen ein kritisch zu sehender Trend. Großen Anteil am Interesse an diesen Themen haben Accounts wie "louieandtodd" und "nala_the_bengali" bei Instagram.
(apa/mc)