Kebab? Nein Danke!
Gammelfleisch und Schwarzarbeit
(26.08.2024) Ein Jahr nach einer schweren Krankheitswelle in Europa, ausgelöst durch mit Salmonellen verseuchtes Billigfleisch aus Polen, das in Kebab-Spießen verwendet wurde, hat die österreichische Finanzpolizei erneut eine großangelegte Razzia bei 221 Kebab-Standln durchgeführt. Diese Welle führte im Vorjahr allein in Österreich zu 27 Krankheitsfällen, von denen ein 63-jähriger Kärntner verstarb. Auch in anderen Ländern wie Deutschland und Großbritannien erkrankten über 100 Menschen.
Die Ergebnisse der jüngsten Kontrollen sind erschütternd: In jedem der überprüften Betriebe wurden Verstöße festgestellt, wobei besonders gravierende hygienische Mängel auffielen. Drei Imbissstände mussten aufgrund der katastrophalen hygienischen Bedingungen von der Lebensmittelaufsicht überprüft werden. Neben den Hygieneverstößen deckte die Finanzpolizei insgesamt 272 Verstöße auf, darunter Schwarzarbeit, fehlende Registrierkassen und Lohndumping. Bei den 418 überprüften Mitarbeitern, von denen 286 aus dem Ausland stammen, wurden über 150 Verstöße festgestellt, insbesondere bei den Arbeitsaufzeichnungen und der Sozialversicherungsmeldung.
"Mit Scharf"
Die Behörden zogen aus dieser Razzia auch finanzielle Konsequenzen: Rund 40.000 Euro an Steuerschulden wurden eingetrieben. Trotz des Skandals im vergangenen Jahr scheinen viele Betreiber wenig aus den Vorfällen gelernt zu haben. Finanzminister Magnus Brunner zeigte sich über die Ergebnisse der Aktion „mit scharf“ entsetzt und betonte die Notwendigkeit weiterer strenger Kontrollen, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten und die Gesundheit der Verbraucher zu schützen.
(fd)