Klimabonus versteuern?
Gefühlte Ungerechtigkeiten!
(05.09.2024) Viele Österreicherinnen, insbesondere Gutverdienerinnen, zeigen sich aktuell empört darüber, dass der Klimabonus, der eigentlich als Ausgleich zur CO₂-Steuer eingeführt wurde, versteuert werden muss. Für Menschen mit einem Jahreseinkommen über 66.600 Euro bedeutet das: Sie erhalten zwar den Klimabonus, müssen diesen jedoch wieder versteuern. Diese Regelung führt zu hitzigen Diskussionen und vielen Fragen in der Bevölkerung.
Das Konzept des Klimabonus wurde 2022 von der türkis-grünen Regierung eingeführt. Die Idee dahinter war, dass die Einnahmen aus der CO₂-Steuer an die Bürger zurückfließen sollen, um klimafreundliches Verhalten zu fördern. Wer weniger CO₂ produziert, sollte finanziell profitieren. Doch mit der Einführung der Regionalisierung und der Versteuerung des Bonus für Besserverdiener ist diese Idee in der Praxis für viele schwer nachvollziehbar. Vor allem Menschen in städtischen Gebieten fühlen sich benachteiligt, da sie geringere Klimabonus-Zahlungen erhalten als jene auf dem Land, die als schlechter an den öffentlichen Nahverkehr angebunden gelten. In der Stadt Wien gibt es zum Beispiel nur 145 Euro Bonus, während in ländlichen Regionen bis zu 290 Euro gezahlt werden.
Ungleichheiten durch Regionalisierung
Ein weiteres Ärgernis ist die Regionalisierung des Klimabonus, die zu kuriosen Situationen führt. In Wien gibt es Unterschiede zwischen den Bezirken, sodass Bewohner im Bezirk Währing beispielsweise 195 Euro Klimabonus erhalten, während die benachbarten Bezirke Ottakring und Hernals nur 145 Euro bekommen. Diese Ungleichbehandlung sorgt für Kopfschütteln bei vielen Bürgern, die die Regionalisierung als ungerecht empfinden. In den sozialen Medien äußern sich viele Menschen entsetzt über diese Regelungen. Ein Kommentar bringt die Stimmung auf den Punkt: „Zuerst nehmen sie dir Geld durch die CO₂-Steuer ab, dann bekommst du den Klimabonus als kleine Wiedergutmachung – und dann musst du diese auch noch versteuern.“
Kritik aus der Politik
Besonders in der Wiener Politik sorgt der Klimabonus und die damit verbundenen Regelungen für heftige Debatten. Die FPÖ kritisiert, dass Asylwerber zusätzlich zur Mindestsicherung auch noch vom Klimabonus profitieren. Dominik Nepp, der Wiener FPÖ-Chef, spricht von einer Situation, „die es in dieser Form noch nie gegeben hat.“ Auch der Städtebund sieht in der Regionalisierung eine Ungerechtigkeit. Generalsekretär Thomas Weninger argumentiert, dass gerade jene, die in Städten wohnen und klimafreundlicher unterwegs sind, durch diese Regelungen benachteiligt werden.
Ärger über Klimabonus
Der Klimabonus sollte ursprünglich eine einfache Maßnahme sein, um klimafreundliches Verhalten zu belohnen. Doch die Realität sieht für viele anders aus: Während Gutverdiener den Bonus versteuern müssen, fühlen sich Stadtbewohner durch die Regionalisierung benachteiligt. Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Regelung ist spürbar, aber ob sich deshalb was ändert? Wir werden sehen.
(fd)