Kritik an Schilling-Berichten

Presserat sieht Verstöße

(28.06.2024)

Der Presserat rügt den "Standard" wegen seiner Berichterstattung zu Lena Schilling. Darin ging es um Vorwürfe aus Schillings privatem wie politischem Umfeld, wonach die damalige grüne EU-Spitzenkandidatin schwerwiegende Gerüchte und Unwahrheiten verbreite. Die Causa war eines der dominierenden Themen im Wahlkampf. Das Selbstkontrollorgan sieht jetzt in zwei Punkten Verstöße gegen den Ehrenkodex für die österreichische Presse.

Konkret geht es um einen im Mai erschienenen Artikel in dem zum ersten Mal über seitens Schilling angeblich verbreitete Fehlinformationen, die auch den höchstpersönlichen Lebensbereich der Betroffenen tangierten, berichtet wurde und die ganze Angelegenheit ins Rollen brachte.

Zwar sieht der Senat es als grundsätzlich zulässig die schwerwiegenden Behauptungen zu verbreiten - man ortet aber einen Verstoß gegen das Gebot einer gewissenhaften und korrekten Wiedergabe von Nachrichten. Anlass dafür sind die anonymisierten Zitate. Auch einen Verstoß gegen das Gebot einer korrekten Zitierweise wird kritisiert.

Der Standard verteidigt sich in einer Stellungnahme und spricht davon, dass die Vorwürfe politische Relevanz hätten.

(FJ/APA)

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