Krokodile im Gefängnis
Kurioser Fund in Guatemala
(03.06.2024) In Guatemala haben Mitglieder der berüchtigten Bande Barrio 18 in einem Gefängnis Hühner und Krokodile gehalten und ein Callcenter für Straftaten außerhalb der Gefängnismauern betrieben. Die Polizei verlegte nach Angaben von Innenminister Francisco Jiménez am Sonntag alle 225 Bandenmitglieder aus dem Gefängnis "El Infiernito" ("Die kleine Hölle") südlich von Guatemala-Stadt in eine andere Haftanstalt - und fand dabei unter anderem die Haustiere der Insassen.
Wie Jiménez im Onlinedienst X mitteilte, entdeckten die Polizisten in dem Gefängnis frei herumlaufende Hühner, ein Becken mit Krokodilen sowie Waschbären, Graufüchse, Falken und andere Greifvögel. Die Häftlinge verfügten den Angaben zufolge auch über Annehmlichkeiten wie Klimaanlagen, Fernseher und Kühlschränke. Das mit Mobiltelefonen betriebene Callcenter, das sogar über einen Internetanschluss verfügte, war bereits bei einer früheren Polizeirazzia stillgelegt worden.
"Wir werden alle Verstecke finden, in denen Geld, Schusswaffen und Mobiltelefone aufbewahrt wurden, auch wenn wir dafür alle Wände einreißen und die Böden herausreißen müssen", kündigte der Innenminister an. Der Staat habe die Kontrolle über die Haftanstalt zurückerlangt und werde sie zu einem "echten Hochsicherheitsgefängnis" mit "strengen Kontrollen" umbauen. "Es ist ein Gefängnis, kein Urlaub", fügte er mit Blick auf die bisherige Lage hinzu.
(mt/apa)