Frau in Wien erwürgt!
Femizid aus Eifersucht?
(25.02.2025) Ein 40-jähriger Mann aus Wien ist heute wegen Mordes an seiner Partnerin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die grausame Tat ereignete sich am 25. August 2024 in Favoriten. Der Angeklagte gestand vor dem Schwurgericht: "Ich übernehme die Verantwortung für die Tat, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist."
Eifersucht als Motiv
Laut Staatsanwältin war Eifersucht das Hauptmotiv für den Mord. Der Mann, der zuvor als Event-Mitarbeiter jobte, glaubte, seine 49-jährige Partnerin müsse sterben, um nicht von einem anderen Mann geliebt zu werden. "Er hatte sich über Monate mit Femizid-Berichten beschäftigt und nach Strafen für Frauenmorde gegoogelt", sagte die Anklägerin. Die Beziehung sei anfangs harmonisch gewesen, doch seine psychische Verfassung verschlechterte sich zunehmend.
In Chats zwischen den beiden wurde deutlich, dass die Frau ihren Partner als "sichere Wahl" sah. Trotzdem äußerte sie Bedenken über sein ständiges Lesen von Femizid-Berichten. Der Angeklagte war während der Verhandlung emotional und gab an, Suizidgedanken zu haben. "Ich war sehr eifersüchtig", gestand er.
Ein furchtbarer Mord
Laut Anklage kam die Frau gewaltsam zu Tode, indem der 40-Jährige ihr nach dem Aufwachen am Morgen zahlreiche Faustschläge gegen den gesamten Körper versetzte, sie gegen Möbelstücke warf und im Anschluss mit seinem rechten Arm würgte. Der vorsitzende Richter sprach von einem "Martyrium", das das Opfer erdulden musste. Die Frau verstarb nach einem minutenlangen Überlebenskampf einem gerichtsmedizinischen Gutachten zufolge an einer Kompression der Halsweichteile mit einem Bruch des Zungenbeins samt daraus resultierender Sauerstoffunterversorgung des Gehirns.
Unmittelbar nach der Tat hatte der Angeklagte seinen besten Freund angerufen und diesem die Tat gestanden. Dieser alarmierte daraufhin die Polizei. Bei seiner Befragung als Zeuge erklärte er, dass sich der psychische Zustand des Angeklagten seit der vorangegangenen Trennung in den letzten Jahren, "massiv verschlechtert" hätte. Am Anfang hätte der Angeklagte nur davon geredet, sich selbst umzubringen. "Damals hat er mir noch leidgetan", erklärte der Zeuge. Der Angeklagte habe "krankhaft" politische Inhalte im Internet konsumiert, etwa "Kickl-Videos", erwähnte der Zeuge. Er sei "rasender FPÖ-Fan" geworden, sagte der Zeuge.
Lebenslange Haft
In ihrem Schlussplädoyer warf die Staatsanwältin dem Angeklagten vor, die Tat "von langer Hand" geplant zu haben. In den 48 Stunden vor der Tat habe er sich 50 Artikel zum Thema Femizid angesehen. Er könne sich an alles genau erinnern und sei "zielgerichtet und geordnet vorgegangen".
Hol dir rechtzeitig Hilfe!
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; Gewaltschutzzentrum Wien: https://www.gewaltschutzzentrum.at/wien/ und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133
(fd/apa)