Macron im Luxusbunker?

Der Kronehit Faktencheck

(18.11.2025) In sozialen Netzwerken kursiert derzeit ein Video, das behauptet, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würde enorme Summen in einen privaten, unterirdischen Bunker investieren, um sich vor möglichen politischen Folgen seiner internationalen Entscheidungen zu schützen. Ein angeblicher Whistleblower soll die Existenz dieser Anlage bestätigt haben. Doch diese Geschichte hält einer Überprüfung nicht stand.

Für den angeblichen Bau eines geheimen Rückzugsortes des französischen Staatschefs gibt es keinerlei vertrauenswürdige Hinweise. Die Behauptung stammt aus anonymen oder fragwürdigen Quellen, verbreitet sich fast ausschließlich in sozialen Netzwerken und fügt sich in bekannte Desinformationsmuster ein.

Der Ursprung der Gerüchte lässt sich auf eine Fehlinterpretation von politischen Aussagen zurückführen. Macron hatte zuletzt gefordert, dass das westliche Militärbündnis auf mögliche neue Eskalationen im Zusammenhang mit Russland entschlossen reagieren müsse. Mehrere Social-Media-Accounts stellten daraufhin einen konstruierten Zusammenhang her – und behaupteten, der Präsident habe aus Angst vor einer militärischen Eskalation einen Privatbunker errichten lassen. Diese Verbindung basiert jedoch auf einem gefälschten Bericht, manipulierten Dokumenten und erfundenen Quellen. Die Inhalte weisen typische Merkmale organisierter Desinformation auf: dramatische Behauptungen, angebliche geheime Insider und künstlich erzeugte Bilder.

Eine Firma, die laut den Posts am Bau des angeblichen Macron-Bunkers beteiligt sein soll, existiert inzwischen gar nicht mehr. Das Unternehmen wurde bereits vor Monaten vollständig liquidiert – lange bevor die angebliche Transaktion stattgefunden haben soll. Damit ist ein zentrales Element der Behauptung eindeutig widerlegt. Auch in offiziellen Finanzunterlagen tauchen keine Hinweise auf ungewöhnliche Zahlungen oder geheime Großprojekte im Zusammenhang mit dem französischen Präsidenten auf. Ebenso existieren keine authentischen Fotos der vermeintlichen Anlage. Die online verbreiteten Bilder sind computergenerierte Grafiken, die zum Teil auch in den kursierenden Videos genutzt werden. Die Tonspur wurde zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit künstlich erzeugt.

Erfundene „Insider“ und KI-Personen

Um Glaubwürdigkeit vorzutäuschen, bedienen sich die Falschmeldungen angeblicher Expertenfiguren mit frei erfundenen Identitäten. Ein angeblicher ehemaliger Ingenieur eines Schweizer Unternehmens, der über den Bunker berichtet haben soll, lässt sich in keiner realen Datenbank finden. Das verwendete Profilbild taucht in Bilddatenbanken als Modelaufnahme auf – ein klarer Hinweis auf KI-Manipulation. Diese Methode ist nicht neu: Bereits zuvor standen ähnliche erfundene Personen im Mittelpunkt von Falschmeldungen, bei denen vermeintliche Insider dramatische Geheimnisse über die französische Regierung enthüllen wollten. Auch diese Figuren basierten auf KI-generierten Bildern und frei erfundenen Geschichten.

Verbreitung über gefälschte Nachrichtenportale

Das Gerücht erhielt zusätzlichen Auftrieb durch eine Website, die vorgibt, ein bekanntes französisches Medienportal zu sein. Die Seite imitiert Design, Stil und Struktur eines seriösen Nachrichtenanbieters, ist jedoch vollständig gefälscht. Sie veröffentlichte erfundene Artikel, die echten Journalistinnen und Journalisten zugeschrieben wurden, obwohl diese keinerlei Verbindung dazu haben. Die Seite ist inzwischen nicht mehr erreichbar. Hinter solchen Plattformen stehen Netzwerke, die gezielt gefälschte Inhalte und KI-generierte Materialien kombinieren, um professionelle Medienberichte vorzutäuschen und Stimmung gegen westliche Staaten zu machen.

(fd/apa)

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