Metaller auf den Barrikaden?

"2,5% ist Frechheit"

(12.10.2023) Der Ton wird rauer! PRO-GE-Chef Reinhold Binder hat heute in St. Pölten zur Eröffnung der Betriebsrätekonferenz kräftig gegen die Arbeitgeber in der Metallindustrie ausgeteilt. Er fordert bei den laufenden KV-Verhandlungen "einen Abschluss, der sich gewaschen hat". Das Angebot der Industrie für 2,5 Prozent mehr Lohn plus einer Einmalzahlung von 1.050 Euro bezeichnete er als "eine Sauerei, eine Frechheit und eine unglaubliche Respektlosigkeit gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern".

Die Bundesregierung habe bei der Bekämpfung der hohen Inflation "total versagt", während die Bürger "am Familientisch beraten, wie sie sich das Leben noch leisten können", so Binder. Inzwischen würden sich die Firmenbosse "schön fleißig auf die Oberschenkel klopfen und sich gegenseitig motivieren". Sollte bei der nächsten Verhandlungsrunde am Freitag in einer Woche kein neues Angebot der Arbeitgeber kommen, werde man "in die Betriebe gehen", so der Chefverhandler der PRO-GE bei der laufenden Metaller-Lohnrunde.

Laut Gewerkschaften haben 800 Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus Niederösterreich, Wien und dem Burgenland an dem Treffen in St. Pölten teilgenommen und Betriebsversammlungen einstimmig beschlossen. "Ab sofort werden Betriebsversammlungen in den Betrieben aller Fachverbände einberufen, die dann im Zeitraum von 21. Oktober bis inklusive 1. November 2023 stattfinden werden. Entsprechend des weiteren Verlaufs der Verhandlungen werden die konkreten Maßnahmen, die zur Durchsetzung Forderungen führen, fixiert", hieß es von PRO-GE und GPA Donnerstagmittag.

Zu Wort gemeldet haben sich auch die Arbeitgeber vom Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI). Deren Obmann, der steirische Industrielle Christian Knill, betonte: "Mit den alten Rezepten der Vergangenheit werden wir diese Herausforderungen nicht lösen. Unser Angebot, die Kaufkraft zu stärken und gleichzeitig die Überlebensfähigkeit der Betriebe zu sichern, setzt auf Vernunft und ist der Versuch einer kreativen Lösung in diesen schwierigen Zeiten. Daran werden wir ab dem 20. Oktober weiterarbeiten."

GPA

GPA-Chefverhandler Karl Dürtscher wiederum erinnerte die Arbeitgeber an ihre soziale Verantwortung. Die Betriebe hätten die Preise deutlich erhöht, viele hätten sich dabei "eine goldene Nase und goldene Ohren verdient", sagte er vor Betriebsräten. Einmalzahlungen seien jedenfalls nicht nachhaltig und auch bei der Arbeitszeit müssten sich die Arbeitgeber bewegen, richtete er aus.

Betriebsrätekonferenz

Außer in S. Pölten findet heute auch noch in Klagenfurt eine Betriebsrätekonferenz statt, weitere Städte bundesweit folgen bis kommenden Montag. Am Freitag, dem 20. Oktober, findet dann die dritte Verhandlungsrunde für die Metalltechnische Industrie statt, andere Verbände der Metallindustrie sind ebenfalls schon in die KV-Runde gestartet. Insgesamt geht es um rund 200.000 Beschäftigte in der Metallindustrie und in etwa noch einmal so viele im Metallgewerbe. Nach den Metallern startet der Handel Ende Oktober mit den KV-Verhandlungen.

Forderung 11,6 Prozent

Am 25. September haben Binder und Dürtscher die Forderung von 11,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt an die Arbeitgeber überreicht, seitdem haben zwei ergebnislose Verhandlungsrunden stattgefunden. Die Abschlüsse der vergangenen Wochen in anderen Branchen lagen alle bei rund 10 Prozent Plus, bei einer Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate von 9,6 Prozent. Die Pensionen steigen um 9,7 Prozent, die Sozialberufe haben in ihrer KV-Runde ein Plus von 15 Prozent gefordert. Die Wirtschaftsforscher von Wifo und IHS haben in ihrer Konjunkturprognose KV-Abschlüsse bei der Herbstlohnrunde auf Höhe der rollierenden Inflation - sprich 9,6 Prozent - bereits eingepreist. Den höchsten Abschluss in letzter Zeit haben die Paketzusteller erzielt, sie bekommen 16 Prozent mehr Lohn.

(fd/apa)

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