Neue Med-Uni in Ö
Stipendienprogramm Burgenland
(04.06.2024) Eine neue Medizinuniversität soll in Österreich eröffnet werden. In drei bis vier Jahren soll das Burgenland eine eigene medizinische Universität haben. Alle Studierenden mit Burgenland-Bezug sollen finanziell unterstützt werden, um dort zu studieren. Damit würden sie sich verpflichten, die Facharztausbildung in einem burgenländischen Spital zu absolvieren und dann fünf Jahre dort zu arbeiten, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
Der Schritt, die Ärztegehälter anzupassen und in die Gesundheitsinfrastruktur zu investieren, war erfolgreich, wie die gestiegene Zahl der Bewerbungen für Primararztstellen zeigt, so der Landeshauptmann. Nach dem Ende des Stipendienmodells mit der Donau-Privatuniversität in Krems soll ein neues Modell starten, um die Zeit bis zur Eröffnung einer eigenen Medizin-Uni zu überbrücken. Doskozil erklärte, dass die Akkreditierung vorbereitet werden muss und in drei bis vier Jahren realisierbar sei. Als mögliche Standorte werden das Schwerpunktkrankenhaus in Oberwart und der Fachhochschulstandort in Pinkafeld genannt.
Das neue Stipendienmodell richtet sich an Humanmedizin-Studierende mit Wohnsitz im Burgenland, unabhängig von der Universität. Die Förderung umfasst 1.000 Euro monatlich für zwölf Semester mit zwei Toleranzsemestern, basierend auf studentischem Erfolg und sozialem Engagement.
Doskozil erwartet eine zweistellige Zahl an Stipendiaten, was weniger als die jährlich 50 der DPU Krems ist, aber auch geringere Kosten verursacht.
Das Anstellungsmodell für Krankenpflege, das sich bewährt hat, soll auch für Hebammen und andere Berufe umgesetzt werden, um die Gesundheitsversorgung zu sichern.
Zur Entlastung der Spitäler werden Gesundheitszentren wie das in Güssing etabliert. Doskozil betonte, dass das Land hier Aufgaben im Interesse der Bevölkerung übernimmt, obwohl es eigentlich nicht zuständig wäre. Die FPÖ kritisierte die Pläne für eine eigene Medizin-Uni als "teures Showprogramm".
(APA/VH)