Nie dagewesene Rekordhitze!

EU-Klimadienst Copernicus

(07.11.2024) Der EU-Klimadienst Copernicus berichtet, dass 2024 die Temperaturen über 1,5 Grad steigen sollen. Copernicus beschreibt die Lage wie folgt: "Die durchschnittliche Temperatur-Anomalie für den Rest des Jahres 2024 müsste auf nahezu Null sinken, damit 2024 nicht das wärmste Jahr ever würde."

Die Welt schaut auf die Klimakonferenz am kommenden Montag. Die Vorhersagen sind nicht gut. Der EU-Klimadienst Copernicus warnt nun, dass die Temperaturen in diesem Jahr erstmals über 1,5 Grad steigen sollen! Dies wird das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die Durchschnittstemperatur könnte sogar bei 1,55 Grad liegen. 2023 waren es noch 1,48 Grad. Der UN-Generalsekretär hat bereits von einem "Klimazusammenbruch" gesprochen.

António Guterres

UN-Generalsekretär Guterres wird wohl neue Ergebnisse verkünden - sollte es überhaupt zu jenen kommen.

Samantha Burgess, die Vizedirektorin von Copernicus, hofft, dass die Daten die Staaten anspornen: "Wir müssen die Ziele für die Klimakonferenz erhöhen", so Burgess. Nicht alle Experten sind optimistisch. Der Klimawissenschaftler Mojib Latif ist skeptisch. Er glaubt nicht an Fortschritte bei der Konferenz in Baku. "Die bisherigen Treffen bringen nichts", erklärt er. "Die Abschlusserklärung wird wieder nur eine leere Hülle sein."

2015 vereinbarten die Länder, die Erderwärmung auf unter 2 Grad zu halten, idealerweise unter 1,5 Grad. Steve Smith von der Universität Oxford betont den symbolischen Wert dieses Ziels. Eine klare Definition gibt es dazu nicht. Klimaphysiker Helge Gößling sagt, dass die tatsächlich schnelle Erhöhung der Temperaturen niemand erwartet hat.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt einen klaren Trend. Seit 2010 steigen die Temperaturen kontinuierlich, im Oktober lag die Lufttemperatur im Mittel bei 15,25 Grad. Das sind 0,8 Grad mehr als im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020! Die Temperaturen waren 1,65 Grad höher als im vorindustriellen Zeitalter. Von den letzten 16 Monaten waren 15 Monate über 1,5 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt.

Die kommenden Tage bei der Klimakonferenz werden entscheidend sein - wenn sich denn konkrete Ziele und Wege dahin ergeben. Doch die Hoffnung auf echte Veränderungen schwindet.

(VIF)

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