Paris: Aufs Klo in die Seine?

Protest gegen Politik

(10.06.2024) "Nachdem sie uns in die Scheiße geritten haben, ist es an ihnen, in unserer Scheiße zu baden." So heißt es in einem Internet-Aufruf, nachdem Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo verkündet hat, vor den olympischen Sommerspielen in Paris in der Seine baden zu wollen. Damit will sie die verbesserte Wasserqualität des Flusses beweisen. Dieser wurde in den letzten drei Jahren teuer gereinigt.

Seine

Seine

Angeblich soll der 23. Juni der Tag sein, an dem die Schwimmaktion stattfindet. In den sozialen Medien formt sich eine Gegenbewegung. Mit dem #JeChieDansLaSeineLe23Juin will die Initiative zum mutmaßlichen Verunreinigen des Flusses anstiften. Übersetzt heißt es "Ich kacke am 23. Juni in die Seine." Die Grüße gehen an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und den Polizeipräfekten Laurent Nunez. Ergänzt wird die Botschaft mit "Zu den Waffen, Bürger! Bildet eure Bataillone!" Sogar eine eigene Website wurde erstellt. Dort heißt es "Geben Sie die Entfernung von Paris ein, von wo aus Sie kacken wollen, damit Sie wissen, wann Sie handeln müssen, damit Ihr Geschenk am 23. Juni ankommt."

Teure Reinigung

Die Seine wurde um 1,3 Millionen Euro gereinigt. Die Arbeiten haben in den letzten 3 Jahren stattgefunden. Aufgrund von starker Verschmutzung wurde in Desinfektions- und Wasseraufbereitungsanlagen, Bauwerke zum Auffangen von Regenwasser oder den Anschluss von Hausbooten an die Kanalisation investiert. Die NGO Surfrider Foundation veröffentlicht Anfang April "alarmierende" Ergebnisse. Die Wasserqualität sei noch immer ein Problem. Man rechnet nicht damit, dass die Freiwasserschwimmer und Triathleten der Olympischen Spiele in der Seine schwimmen können. Die Alternative soll kein Verlegen des Bewerbs in ein anderes Gewässer sein, sondern die Änderung in einen Biathlon aus Laufen und Radfahren.

(APA/LV)

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