Raser in Wels muss vor Gericht
Mehrfacher Mordversuch!
(12.06.2025) Nicht nur dass er sein Leben zerstört hat, hat er auch viele Menschen in Gefahr gebracht. Ein 20-jähriger Autofahrer der sich in der Nacht auf den 31. Jänner auf der B1 bei Wels-West eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert hat, die mit fünf Verletzten endete, wird wegen versuchten Mordes angeklagt. Als Opfer werden dabei seine Beifahrerin, die einschreitenden Polizisten und mehrere andere Verkehrsteilnehmer geführt, hieß es am Donnerstag auf APA-Anfrage bei der Staatsanwaltschaft Wels.
Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h
Eine Zivilstreife hatte den in Linz lebenden Ungarn aufhalten wollen, weil er eine Sperrlinie überfahren hatte. Der Mann hielt aber nicht an, sondern stieg aufs Gas und flüchtete. Er raste mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h durch den nebeligen oberösterreichischen Zentralraum, ignorierte rote Ampeln, absolvierte laut Polizei "sehr gefährliche Überholvorgänge", teils über den Pannenstreifen, und krachte schließlich mit rund 160 Sachen in eine Straßensperre aus mehreren stehenden Autos. Nicht nur der Lenker und seine Beifahrerin, auch zwei Polizisten und ein anderer Verkehrsteilnehmer wurden teils schwer verletzt.
Staatsanwaltschaft: bedingter Tötungsvorsatz
Aufgrund der Fahrweise geht die Staatsanwaltschaft zumindest von einem bedingten Tötungsvorsatz in mehreren Fällen aus. Ein Video zeigt die wilde Fahrt des 20-Jährigen. Der Beschuldigte gibt zu, dass er Angst gehabt habe, dass schwere oder gar tödliche Unfälle passieren könnten, er sei aber weitergefahren, weil er befürchtete, dass er seinen Führerschein, der ihm bereits früher abgenommen worden war, noch länger nicht zurückbekommen würde und man ihm womöglich auch den Wagen abnehmen würde. Das Fahrzeug gehört dem 20-Jährigen, es war allerdings nicht zugelassen und die Kennzeichen hatte er vom Auto seiner Mutter entwendet.
Flucht zu Fuß
Auch bei seiner Festnahme einige Tage nach der Tat hat sich der 20-Jährige eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert, allerdings zu Fuß: Als die Beamten mit einer Festnahmeanordnung vor der Tür standen, flüchtete er über den Balkon, wurde aber wenig später gestellt und bald darauf in Untersuchungshaft genommen. Neben versuchtem Mord in mehreren Fällen werden dem Mann auch Urkundenunterdrückung und Verstöße gegen das Waffengesetz zur Last gelegt. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.
(fd/apa)