Regen und Hochwasser
Pegel steigen in Österreich
(10.06.2024) Die Pegelstände der Donau steigen, es regnet weiter, ein Mann wird weiterhin im Burgenland vermisst, Hagel in der Steiermark und auch das Land Tirol erwartet in Folge von prognostizierten intensiven, lokalen Niederschlägen erhöhte Pegelstände am Inn. Überschwemmungen im Bereich von Bächen und kleinen Fließgewässern könnte die Folge sein. Mit schweren Unwettern ist weiter zu rechnen, vor allem in Teilen der Bezirke Kufstein und Kitzbühel im Unterland. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz. Verletzt wurde niemand.
Die Einsatzkräfte mussten wegen umgestürzter Bäume, Erdrutschen und Hagelschauern ausrücken. In Söll im Bezirk Kufstein wurde die Eibergstraße (B173) durch einen Erdrutsch verlegt. Die Straße wurde daraufhin zwischen dem Kreisverkehr B171 und Söll gesperrt. Ein starker Hagelschauer mit vier bis sieben Zentimer großen Hagelkörnern beschädigte vor allem die Windschutzscheiben von über 30 Autos so schwer, dass die Betroffenen nicht mehr weiterfahren konnten. Die Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Die unverletzt gebliebenen Fahrer wurden zum Gerätehaus der Feuerwehr Söll gebracht, dort betreut und verpflegt sowie die Weiterfahrt organisiert.
Gleichzeitig verzeichnet der Inn aufgrund der momentan starken Schneeschmelze im Engadin und im Tiroler Oberland eine erhöhte Wasserführung, erklärten die Verantwortlichen. Mit dem starken Regen werde der Pegelstand des Inns sowohl im Ober-, als auch später im Unterland ansteigen. "Es sollte unbedingt Abstand zum Inn, als auch zu kleineren Fließgewässern gehalten werden. Meiden Sie zudem überflutete Unterführungen und Gräben", appellierte der Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement, Elmar Rizzoli.
Unwetter Hot-Spots in der Steiermark
Ein 32-jähriger Mann wurde am Sonntagvormittag in Graz von Einsatzkräften aus der Mur gerettet. Der auf der Höhe des Kunsthauses in der Mur treibende Mann wurde laut Polizei kurz nach 9.30 Uhr von Passanten gesehen. Schließlich konnte er rund zwei Kilometer weiter flussabwärts auf der Höhe des Murkraftwerks mithilfe einer Trage der Feuerwehr aus dem Hochwasser führenden Fluss gezogen werden. Er wurde nach der Erstversorgung ins Landeskrankenhaus Graz gebracht.
In Mischendorf (Bezirk Oberwart) wird seit Sonntag im Zuge der Unwetter ein Mann vermisst, Polizei und Feuerwehr haben die Suche am Montag in der Früh wieder aufgenommen, so die Landespolizeidirektion. Der 77-Jährige war am Vormittag zum Gemeindeamt gefahren, um seine Stimme für die EU-Wahl abzugeben, danach aber nicht mehr nach Hause zurückgekehrt. Wohin er nach der Wahl mit seinem Auto gefahren ist, sei unklar, hieß es.
Bei Rauchwart (Bezirk Güssing) ist beim Stausee unterdessen ein Damm gebrochen, berichtete das Landesmedienservice - die Bezirksverwaltungsbehörde kläre ab, ob evakuiert werden muss, hieß es. Die Strem dürfte aber laut Prognosen wieder zurückgehen. Insgesamt wurden seit Samstagnachmittag im Burgenland rund 1.800 Feuerwehreinsätze gezählt. Ausgerückt sind 194 Feuerwehren mit rund 3.800 Mitgliedern sowie acht Zügen des Katastrophenhilfsdienstes. Seit Sonntagmittag werden sie durch einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres unterstützt.
Trotz der Unwetter beginnt im Burgenland, in Niederösterreich, der Steiermark und Kärnten am Donnerstag die Bundesheer-Großübung "Schutzschild 24". Bis 21. Juni üben 7.500 Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbedienstete die militärische Landesverteidigung, den Objektschutz und den Kampf gegen Angreifer. Auch Soldaten aus Deutschland, Schweden, Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowie Montenegro sind dabei im Einsatz.
(fd/apa)