Rodri ist Fußballer des Jahres
Vinícius Jr. nur Zweiter
(30.10.2024) Die Entscheidung, den Ballon d'Or an den spanischen Fußball-Europameister Rodri zu vergeben, sorgte bei Real Madrid für Unmut. Viele aktuelle und ehemalige Spieler des Champions-League-Siegers zeigten sich enttäuscht, weil die Auszeichnung, ihrer Meinung nach, dem Zweitplatzierten Vinícius Júnior gebührt hätte. Kein offizieller Vertreter von Real Madrid war bei der Zeremonie in Paris anwesend, nachdem klar geworden ist, dass der brasilianische Angreifer leer ausgehen würde.
Scharfe Worte von Vinícius
Auch Vinícius Júnior selbst zeigte sich unzufrieden mit dem Ergebnis. Die spanische Zeitung "El País" zitierte eine Erklärung von Real Madrid, in der es hieß: "Es ist offensichtlich, dass der UEFA Ballon d'Or keinen Respekt vor Real Madrid hat. Und Real Madrid ist nicht dort, wo es nicht respektiert wird."
Die Wahl des Gewinners wurde erstmals gemeinsam von "France Football" und der UEFA organisiert und kürte Manchester Citys Mittelfeldspieler Rodri vor Vinícius Júnior. Weitere Real-Spieler wie Jude Bellingham und Dani Carvajal belegten ebenfalls vordere Plätze.
Real-Mittelfeldspieler Eduardo Camavinga bezeichnete das Ergebnis als "Fußball-Politik" und schrieb auf X unter ein Foto von sich und Vinícius Júnior: "Mein Bruder, du bist der beste Fußballspieler der Welt und keine Auszeichnung kann daran etwas ändern." Auch andere prominente Gäste blieben der Veranstaltung in Paris fern: Darunter Kylian Mbappé, der gemeinsam mit Bayerns Harry Kane als bester Torschütze der vergangenen Saison ausgezeichnet wurde, sowie Carlo Ancelotti, der Trainer des Jahres wurde.
Der Ballon d'Or wird seit 1956 verliehen und galt lange als Preis für den besten Spieler in Europa. Zwischen 2010 und 2015 kooperierte die FIFA mit dem französischen Medienkonzern Groupe Amaury, zu dem "France Football" gehört, und verlieh den Ballon d'Or an die Weltfußballerinnen und -fußballer. Seit diesem Jahr arbeiten "France Football" und die UEFA bei der Wahl zusammen – die alleinige Auszeichnung des UEFA-Fußballers und der UEFA-Fußballerin des Jahres entfällt dadurch.
Bei den Frauen geht auch dieses Jahr die Auszeichnung an eine Spielerin vom FC Barcelona: Gewonnen hat wie im Vorjahr Aitana Bonmatí, die im Champions-League-Finale den Führungstreffer für Barça gegen Olympique Lyon erzielt hat. Außerdem wurde der FC Barcelona zum besten Frauenteam gekrönt.
(apa/MB)