Roma und Sinti in Salzburg

Anwohner fühlen sich gestört

(31.07.2024) Die Suche nach einer Lösung scheint fast aussichtslos: Erneut campiert seit Tagen eine große Gruppe von Roma und Sinti in Straßwalchen im Flachgau. „Vor drei Wochen war eine andere Gruppe da. Auch von früher kennen wir das schon“, berichtet Bürgermeisterin Tanja Kreer. Die Bürgermeisterin fordert nun die Bewohner im Grenzgebiet zwischen Salzburg und Oberösterreich dazu auf, Haustürgeschäfte zu melden. Diese Maßnahme soll helfen, die Campierenden verstärkt zu kontrollieren und möglicherweise zum Abreisen zu bewegen, da andere rechtliche Mittel fehlen.

Die Problematik des unerwünschten Campings von 33 Wohnwagen-Gespannen ist vielschichtig. Anwohner klagen über nächtlichen Lärm und illegale Straßenrennen. Bis die Polizei eintrifft, sind die Vergehen jedoch meist nicht mehr festzustellen.

Verunreinigungen und fehlende Infrastruktur

Ein weiteres Problem sind die unhygienischen Zustände. Auf der Wiese, auf der die Gruppe campiert, gibt es weder Strom noch Wasser. Die Bürgermeisterin erklärt: „Die Camper versichern mir, dass sie ihre Fäkalien auf einem Campingplatz entsorgen, aber tatsächlich landen diese in versteckten Bereichen der Wiese.“

Gesetzliche Herausforderungen

Obwohl Salzburger Bürgermeister wildes Campen verbieten können, greift dieses Gesetz bei Roma und Sinti nicht aufgrund des Vertriebenengesetzes. Auch eine Besitzstörungsklage des Wieseigentümers wäre wirkungslos, da diese erst nach 14 Tagen greift – und bis dahin sind die Camper meist schon weitergezogen.

Appell an die Bürger

Deshalb ruft Bürgermeisterin Kreer die Bürger in und um die Gemeinde dazu auf, angebotene Dienstleistungen zu melden. Straßwalchen wird aufgrund seiner zentralen Lage häufig als Standort gewählt. In den umliegenden Orten wie Neumarkt, Friedburg und Mattighofen werden Dienstleistungen wie Messerschleifen und Fassadenreinigung angeboten. Bürger sollen Fahrzeuge und Kennzeichen der Polizei melden, die nun aktiv Daten sammelt.

(fd)

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