Amoklauf mit 18 Toten

Im US-Bundesstaat Maine

(27.10.2023) (update 18:45) Auch einen Tag später, ist der Schütze immer noch auf der Flucht: In einer kleinen Stadt im Nordosten der USA hat ein Mann ein Blutbad mit zahlreichen Toten und Verletzten angerichtet. 18 Menschen seien bei der Schusswaffenattacke ums Leben gekommen, sagte die Gouverneurin des US-Staates Maine, Janet Mills, am Donnerstag in Lewiston. 13 Menschen seien verletzt worden. Die Attacke ereignete sich in der 39.000-Einwohner-Stadt in einem Grillrestaurant und in einem Freizeitzentrum mit Bowlingbahn. Gesucht wird ein 40 Jahre alter Mann. Dieser soll dort das Feuer eröffnet haben. Der mutmaßliche Täter ist auf der Flucht. Es läuft eine Großfahndung.

Schwere Bedingungen bei Fahndung

Die ländliche Gegend im Nordosten der USA mit Waldgebieten, Sümpfen und Flüssen erschwert Experten zufolge die Suche nach dem mutmaßlichen Täter - ebenso die Tatsache, dass der Mann sich in der Region gut auskennt und ein militärisches Training durchlaufen hat. Auch die US-Küstenwache fahndete nach dem 40 Jahre alten Verdächtigen, da eine Flucht per Boot nicht ausgeschlossen wurde. In der Region herrscht Ausnahmezustand.

Haus umstellt

Dutzende Polizisten umstellen im Zuge der Großfahnung Donnerstagabend (Ortszeit) vorübergehend ein Haus, das der Familie des Tatverdächtigen Robert Card gehört. Es war zunächst unklar, ob sich der 40-Jährige in dem Einfamilienhaus in Bowdoin in der Nähe von Lewiston aufhielt. Die Polizei setzte Drohnen, einen Hubschrauber und gepanzerte Fahrzeuge ein und forderte per Lautsprecher: "Bitte kommen Sie heraus" und "Wir wollen nicht, dass jemand verletzt wird". Später am Abend zog die Polizei wieder ab und erklärte, es habe sich um eine Routinemaßnahme gehandelt. In mehreren Ortschaften wurden die Bewohner aufgefordert, weiter in ihren Häusern zu bleiben. Gouverneurin Mills warnte, Card sei "bewaffnet und gefährlich".

Gegen Card sei Haftbefehl ausgestellt worden, teilte Polizeisprecher William Ross vor Journalisten mit. Die Menschen sollten sich ihm unter keinen Umständen nähern.

Um 18.56 Uhr Ortszeit am Mittwoch seien die ersten Notrufe eingegangen, teilte die Polizei mit. Veröffentlicht wurden Fotos von Überwachungskameras an einem der beiden Tatorte. Darauf ist ein Mann mit einem vorgehaltenen Sturmgewehr zu sehen. Bei dem Verdächtigen soll es sich um einen Militär-Reservisten und trainierten Schusswaffenausbilder handeln, der im Sommer in psychiatrischer Behandlung gewesen sein soll. Die Polizei hielt sich mit Details zu dem Verdächtigen zunächst zurück und verwies auf die laufenden Ermittlungen und die Fahndung nach dem Mann.

William Ross von der Polizei des US-Staates Maine sagte, der Verdächtige gelte als "bewaffnet und gefährlich". Er warnte davor, sich dem Mann zu nähern. Die Bevölkerung in der Gegend wurde aufgerufen, Häuser nicht zu verlassen. Mehrere Schulen blieben geschlossen. Am Donnerstag weitete die Polizei die Sicherheitshinweise auf weitere Orte rund um Lewiston auf, da der Täter auch viele Stunden nach der Attacke noch nicht gefasst war.

Laut Polizei kamen sieben Menschen bei der Bowlingbahn ums Leben, acht Menschen bei dem Grillrestaurant. Drei weitere seien später im Krankenhaus gestorben. Mehrere Verletzte wurden am Donnerstag noch behandelt. Drei von ihnen schwebten nach offiziellen Angaben in Lebensgefahr.

Zeugenberichte

Eine Zeugin sagte dem Fernsehsender ABC, ihre elfjährige Tochter sei beim Bowlen gewesen, als die ersten Schüsse fielen. "Ich habe mich über sie gelegt, um sie zu schützen", erzählte sie. Ein anderer Zeuge berichtete beim Sender CNN, er habe sich in der Bowling-Halle vor dem Schützen versteckt und um sein Leben gebangt.

Auto gefunden

Etwa zehn Kilometer von Lewiston entfernt fanden Einsatzkräfte das Auto des Gesuchten, einen weißen SUV. Zu möglichen Motiven war zunächst nichts bekannt. Ross betonte, die Ermittlungen liefen neben der Fahndung nach dem Mann. Die Lage sei sehr im Fluss. Viele Kräfte seien im Einsatz, um den Verdächtigen aufzuspüren.

Eigentlich sicherer Staat

Lewiston befindet sich etwa 200 Kilometer nördlich von Boston an der Ostküste der USA. Maine gehört zu den kleineren und eher dünn besiedelten US-Staaten und liegt im nordöstlichsten Zipfel des Landes. Große Attacken mit Schusswaffen kommen dort deutlich seltener vor als in anderen Landesteilen. Gouverneurin Mills sagte: "Unser kleiner Staat mit nur 1,3 Millionen Einwohnern ist seit langem als einer der sichersten Staaten der Nation bekannt." Dies sei ein "dunkler Tag für Maine".

Zu viele Waffen

In den USA insgesamt gehören Amokläufe und tödliche Schießereien auf traurige Weise zum Alltag. Schusswaffen sind dort leicht erhältlich und massenhaft im Umlauf. Regelmäßig erschüttern blutige Attacken mit vielen Opfern das Land - etwa an Schulen, in Supermärkten, Nachtclubs oder bei großen Veranstaltungen. Nach jeder größeren Attacke gibt es neue Forderungen nach einer Verschärfung des Waffenrechts, etwa nach einem Verbot von Sturmgewehren, die regelmäßig bei Amokläufen zum Einsatz kommen. Die Forderungen laufen jedoch ins Leere, nicht zuletzt wegen Widerständen aus den Reihen der Republikaner.

Verbot von Sturmgewehren?

US-Präsident Joe Biden verlangte nach den tödlichen Schüssen in Lewiston erneut strengere Waffengesetze. "Viel zu viele Amerikaner haben ein Mitglied in der Familie, das durch Waffengewalt getötet oder verletzt wurde. Das ist nicht normal, und wir können es nicht hinnehmen", mahnte der Demokrat in einer schriftlichen Erklärung. Er forderte die Republikaner auf, mit seinen Demokraten zusammenzuarbeiten, um Sturmgewehre zu verbieten. "Dies ist das mindeste, was wir jedem Amerikaner schulden, der nun die körperlichen und seelischen Narben dieses jüngsten Anschlags tragen muss."

Großer Schock

Lewistons Bürgermeister Carl Sheline zeigte sich schockiert. "Ich bin untröstlich für unsere Stadt und unsere Bevölkerung", schrieb er in einer Erklärung. Der Ort sei für seine Stärke und seinen Mut bekannt. "Beides werden wir in den kommenden Tagen brauchen", ergänzte er. Auch der Bürgermeister der Nachbarstadt Auburn, Jason Levesque, zeigte sich bestürzt. Angst, Panik und Sorge hätten sich unter den Einwohnern breitgemacht, sagte er Reportern. "Man kann für so etwas trainieren, aber vollständig vorbereitet sein kann man nie", fügte er hinzu. Auburn ist etwa 1,5 Kilometer von Lewiston entfernt.

Große Trauer

Ein Stadtratsmitglied von Lewiston, Robert McCarthy, beschrieb die Lage als surreal. "Es ist einfach so unwirklich", sagte er dem Sender CNN. "Man sieht es in den Nachrichten und sagt sich, dass das hier nie passieren wird. Und dann passiert es hier, und es haut dich einfach um."

(APA/JuF/fd)

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