Schuld an Klimakrise?
Die reichsten 10% als Auslöser
(09.05.2025) Eine neue Studie, welche im Fachjournal "Nature Climate Change" erschien, belegt nun das der Großteil der Weltbevölkerung an den aktuellen Entwicklungen des Klimas keine schuld trägt. "Wenn alle so viel emittiert hätten wie die untersten 50 Prozent der Weltbevölkerung, hätte die Welt seit 1990 nur eine minimale zusätzliche Erwärmung erfahren", sagt Studienautor Carl-Friedrich Schleussner von dem in Laxenburg nahe Wien beheimateten Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA). Die meiste Schuld an der Erderwärmung haben die Wohlhabenden obersten zehn Prozent der Bevölkerung.
Um die Zusammenhänge genauer zu erklären kombiniert die neue Analyse des IIASA nun Wirtschaftsdaten mit Klimasimulationen. Aufgrund dessen können konkrete Klimaveränderungen erstmals direkt bestimmten Einkommensgruppen zugeordnet werden. Das Ergebnis: Die reichsten zehn Prozent des Planeten, mit einem Jahreseinkommen von mehr als 43.000 Euro im Jahr 2019, sind für zwei Drittel der Erwärmung der Erde seit 1990 verantwortlich. Das reichste Prozent, ab rund 150.000 Euro Jahreseinkommen, trägt dabei 26-mal mehr als der globale Durchschnitt zu Jahrhunderthitzen bei.
Jedes Jahr verursachen Wettereignisse, die dem Klimawandel geschuldet sind, Schaden im Wert von 143 Milliarden US-Dollar. Besonders von diesen Ereignissen betroffen sind Regionen wie der Amazonas-Regenwald, Südostasien und das südliche Afrika. Regionen die sehr wenig zu den weltweiten Treibhausgasemissionen beiträgt.
Die neue Untersuchung zeigt außerdem, dass es nicht genügt, nur die persönliche CO2-Bilanz von Menschen zu betrachten, heißt es in einer Aussendung des IIASA. Finanzielle Investitionen müssen ebenfalls beachtet werden. Besonders bei Menschen mit hohem Einkommen lassen sich große Verbesserungen für das Klima erzielen.
(LaS)