Schwere Angriffe auf Kiew
Russland erhöht Druck
(31.07.2024) Die Behörde bezeichnet den Angriff als einen der stärksten auf die Ukraine während des gesamten Krieges. Das russische Militär hat in der Nacht Ziele in der ukrainischen Hauptstadt Kiew und in anderen Teilen des Landes mit Dutzenden Kampfdrohnen angegriffen. "In zwei Wellen wurden über dem Raum Kiew und am Rand der Hauptstadt über 40 Drohnen des Gegners abgeschossen", teilte die Militärverwaltung von Kiew auf Telegram mit. Keine einzige Drohne habe ihr Ziel erreicht.
Insgesamt galt in der Dreimillionenstadt in der Nacht über acht Stunden Luftalarm. Über russische Drohnenangriffe wurde auch in anderen Regionen berichtet. Sechs seien über dem südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk abgeschossen worden - vier weitere über dem Gebiet Mykolajiw im Süden des Landes. Ein allgemeiner Überblick der ukrainischen Flugabwehr über die Einsätze in der Nacht stand zunächst noch aus.
Der ukrainischen Luftwaffe zufolge sind von der russischen Armee insgesamt 89 Kampfdrohnen eingesetzt worden. Die Flugabwehr habe alle abschießen können. Zum Einsatz kamen neben mit Maschinengewehren ausgerüsteten mobilen Einheiten auch Kampfflugzeuge. Zudem sei noch ein russischer Marschflugkörper des Typs Ch-59 abgefangen worden.
Das ukrainische Militär wiederum griff nach eigenen Angaben in der Nacht auf Mittwoch ein Lager für Waffen und andere militärische Ausrüstung in der russischen Oblast Kursk an. Kursk grenzt an die Ukraine und war wiederholt Ziel ukrainischen Beschusses. Der Generalstab in Kiew teilte auf Telegram mit, dass der Schlag mit einem umgebauten Raketensystem der ukrainischen Marine erfolgt sei. Am Ziel seien Explosionen beobachtet worden, ein Brand sei ausgebrochen. Die Marine verfügt über auch gegen Bodenziele einsetzbare Antischiffsraketen des Typs Neptun aus eigener Produktion. Diese können Ziele in knapp 300 Kilometer Entfernung erreichen. Kursk selbst ist nur etwas über 80 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium über einen abgeschossenen Marschflugkörper dieses Typs über dem Gebiet Kursk berichtet. Ein ausgebrochenes Feuer ist laut des geschäftsführenden Gouverneurs des Gebiets, Alexej Smirnow, eingedämmt worden. Zudem seien nach russischen Militärangaben insgesamt 19 ukrainische Drohnen über den Städten Belgorod, Brjansk, Kursk, Kaluga, Rostow und der annektierten Halbinsel Krim abgeschossen worden. Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Beide Armeen setzen dabei massiv auf den Einsatz von Kampfdrohnen auch auf Ziele weit im Hinterland des Gegners.
(fd/apa)