Sperre: Bahnstrecken und Straßen
wegen Regen und Schnee
(13.09.2024) Die Niederschläge über Österreich halten an. Wegen starken Schneefalls wurde in der Nacht auf Freitag die Zugverbindung zwischen Bad Hofgastein und Bad Gastein in Salzburg gesperrt. Zwischen Friedberg in der Steiermark und Aspang Markt waren wegen eines Murenabganges keine Fahrten möglich, teilten die ÖBB am Vormittag online mit. Schnee und Regen sowie umgestürzte Bäume und hängengebliebene Fahrzeuge führten laut ÖAMTC auch zu mehreren Straßensperren.
Die Sperre der Tauernbahnstrecke zwischen Bad Hofgastein und Bad Gastein war seit dem späten Donnerstagabend aufrecht. "Nach den Schneefällen in der Nacht müssen von den Einsatzteams auf einer Länge von rund acht Kilometern Bäume aus dem Nahbereich der Oberleitung entfernt werden. Aufgrund der schweren Schneelast ragen die Bäume in den Gleisbereich", informierten die ÖBB. Ebenso wie bei dem Murenabgang in der Steiermark wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Fahrgäste mussten jedoch deutlich mehr Reisezeit einplanen.
Auf der Bahnstrecke von Leobersdorf bis Weissenbach-Neuhaus in Niederösterreich war bereits am Donnerstag eine präventive Einstellung des Verkehrs von Samstag bis inklusive Montag bekanntgegeben worden, es wird ebenfalls einen Schienenersatzverkehr geben. Die ÖBB sprachen österreichweit eine wetterbedingte Reisewarnung von Freitagfrüh bis voraussichtlich Sonntagabend aus und empfahlen, nicht dringende Reisen innerhalb dieses Zeitraums zu verschieben. Die Zugbindung bei allen nationalen, internationalen und Nachtzugtickets sei aufgehoben und diese ab sofort bis inklusive Mittwoch (18. September) gültig.
Abseits der Schienen war am Freitagvormittag die Seefelder Straße (B177) zwischen Zirl und Leithen in beiden Richtungen wegen defekter Fahrzeuge gesperrt, die Lahnsattelstraße (B23) in Niederösterreich für Lkw ab 3,5 Tonnen. In der Früh konnten die meisten Verbindungen, die wegen hängengebliebener Fahrzeuge zwischenzeitlich blockiert waren, wieder freigemacht werden, informierte der ÖAMTC. Wegen umgestürzter Bäume komme es aber noch mancherorts zu gravierenden Verkehrsbehinderungen, so auf der Hochkönig Straße (B164) in Salzburg. Schneekettenpflichten wurden vor allem in Kärnten, Salzburg, der Steiermark und Niederösterreich verhängt. Die Unwetterwarnung gelte nun auch für ganz Nordtirol.
Aufgrund des schlechten Wetters waren bereits am Donnerstag erste Sicherheitssperren verhängt worden. Betroffen waren bis auf weiteres der Sölkpass (L704) in der Steiermark und die Großglockner Hochalpenstraße zwischen der Kassastelle Ferleiten und Heiligenblut am Großglockner. In Kärnten wurden wegen starken Schneefalls auch die Nockalm Straße und die Malta-Hochalm-Straße gesperrt. Der ÖAMTC und weitere Organisationen hatten dazu aufgerufen, in den kommenden Tagen auf nicht notwendige Autofahrten zu verzichten.
Das traditionelle "Aufsteirern" in der Grazer Innenstadt, bei dem jedes Jahr um die 100.000 Besucherinnen und Besucher erwartet werden, wurde am Freitag von den Veranstaltern wegen der unsicheren Wetterlage und Gefahr im Verzug abgesagt. Schnee und Regen sorgten in der Steiermark für zahlreiche Probleme, vor allem auf den höhergelegenen Bergstraßen. Da noch keine Winterreifenpflicht gilt, wurden Verkehrsteilnehmer trotz der Vorhersagen von Schneefahrbahnen überrascht - beispielsweise am Schanzsattel in Fischbach, wo die Feuerwehr für Bergungen ausrücken musste.
Im Bundesland Salzburg sorgte der Dauerregen, mehr aber noch der Schneefall in höheren Lagen, von Donnerstagnachmittag bis Freitagfrüh für erste Feuerwehreinsätze. Im Pinzgau und Pongau wurden laut Landesfeuerwehrkommando bis 6.00 Uhr nicht ganz zwei Dutzend Ausrückungen verzeichnet. Zehn Feuerwehren mit rund 100 Einsatzkräften waren etwa damit beschäftigt, von der Straße gerutschte Fahrzeuge zu bergen oder Folgen von Baumbruch zu beseitigen. In Oberösterreich liefen die Vorbereitungen auf das Starkregenwochenende, das vor allem den Süden des Bundeslandes treffen dürfte. Schnee in höheren Lagen könnte die Hochwassergefahr dämpfen, weil dieser vorerst nicht abflusswirksam wird, wie es hieß.
In Niederösterreich blieb trotz Regenfällen das Einsatzgeschehen für die Feuerwehren bis Freitagfrüh überschaubar. Die Helfer seien aber weiterhin in Alarmbereitschaft, hieß es seitens des Landeskommandos. Indes rüsten sich im Bundesland naturgemäß auch Städte und Gemeinden für die besonders am Wochenende erwarteten Starkniederschläge. Im Burgenland verzeichnete die Landessicherheitszentrale bisher vor allem Sturmschäden. Wasserschäden wurden laut LSZ bisher trotz heftiger Regenfälle kaum gemeldet. Verletzt wurde niemand.
Der Donaukraftwerke-Betreiber Verbund bereitete sich laut einer Aussendung ebenfalls auf die erwarteten Niederschläge vor. Um die Kraftwerke vor Ort steuern zu können, sind alle Warten rund um die Uhr mit Personal besetzt. Entsprechend der behördlich vorgeschriebenen Wehrbetriebs-Ordnung werde das Wasser über die Wehrfelder abgeleitet. Flusskraftwerke haben keine Speicher, um Hochwasser zurückzuhalten, wurde erläutert. Um Stau von Treibgut zu verhindern, müsse zudem rund um die Uhr Treibholz vor dem Turbinenlauf entfernt werden.
(mt/apa)