Spitzenkandidaten zuversichtlich

beim Wählen

(27.04.2025) Die Spitzenkandidaten für die Wien-Wahl haben sich am Sonntag beim Wählen zuversichtlich gezeigt. Als erster gab Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in der Früh in einer Volksschule in Floridsdorf seine Stimme ab. Nach dem Urnengang rief der 64-jährige Amtsinhaber vor Medienvertretern alle Wienerinnen und Wiener auf, wählen zu gehen. Auch Dominik Nepp (FPÖ), Karl Mahrer (ÖVP), Judith Pühringer (Grüne), Selma Arapović (NEOS) und Barbara Urbanic (KPÖ) wählten bereits.

"Heute ist ein besonderer historischer Tag", erinnerte Ludwig an das Treffen der ersten provisorischen Regierung vor genau 80 Jahren. Es sei keine Selbstverständlichkeit, in einer Demokratie wählen zu dürfen, betonte Ludwig. In Bezug auf das Wahlergebnis seiner Partei dämpfte er die Erwartungen. In den letzten Jahren hätten alle regierenden Parteien 3,5 bis 10 Prozentpunkte verloren, es seien schwierige Zeiten gewesen mit Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, hohen Energiepreisen und Teuerung. Sein Ziel sei es daher, "annähernd an das gute Wahlergebnis von vor fünf Jahren heranzukommen", so der Bürgermeister. Er sei aber prinzipiell immer optimistisch, schließlich werde es aber darauf ankommen, wie viele Menschen sich an der Wahl beteiligen.

Floridsdorf ist einer der zwischen SPÖ und FPÖ am heißesten umkämpften Flächenbezirke. Bei der Gemeinderatswahl 2015 war es den Freiheitlichen gelungen, Floridsdorf sowie Simmering blau einzufärben. Schwer angeschlagen durch Ibiza- und Spesenaffäre verloren sie 2020 beide Bezirke wieder an die Roten. Nun ist der einstige rote Hauptkonkurrent wieder zurück im Rennen: Bei der Nationalratswahl im vergangenen Herbst hatte die FPÖ in Floridsdorf die Nase voran.

Nepp mit "gutem Gefühl"

Nur eine halbe Stunde später wählte FPÖ-Spitzenkandidat Dominik Nepp, der Ludwig trotz sonnigen Wetters empfahl, sich warm anzuziehen. Begleitet von seiner Ehefrau Barbara sowie seinen beiden Dackeln Hanni und Otto ging er in eine bilinguale Schule im beschaulichen 18. Bezirk wählen. Ein konkretes Ziel nannte er abermals nicht, er wolle "so stark wie möglich werden". Angesichts der Umfragewerte, die zum Teil eine Verdreifachung des Ergebnisses von 2020 prognostizieren, ging Nepp mit einem "guten Gefühl" ins Finale. Bis zum Wahlabend will er die Zeit mit seiner Familie verbringen und spazieren gehen.

Gegen ihn laufende Ermittlungen in der Spesen-Causa der Wiener FPÖ unter Ex-Obmann Heinz-Christian Strache sah Nepp nicht als Hindernis. "Ich hab meine Kontrollfunktion ausgeübt", sagte er zu den Vorwürfen. Nepp geht von einer Einstellung des Verfahrens aus.

Pühringer: Haben "alles gezeigt", Mahrer spürt "echten Rückenwind"

Die grüne Spitzenkandidatin Judith Pühringer wählte in einer Schule im 17. Bezirk. Sie habe "sehr gut geschlafen" und sah nun die Wählerinnen und Wähler am Zug. Ein Wahlziel gab auch sie nicht an, die Grünen würden aber jedenfalls am Abend den abgeschlossenen Wahlkampf feiern. Man habe "alles gezeigt" und sei mit viel Leidenschaft aufgetreten, so Pühringer. Thematisch betonte sie noch einmal die Dauerbrenner soziale Gerechtigkeit und "natürlich Klimaschutz". Den Wahltag will Pühringer "ganz entspannt" verbringen, noch "eine Runde Laufen gehen" und dann ins Rathaus fahren.

ÖVP-Spitzenkandidat Karl Mahrer gab zu Mittag mit einem "unheimlich guten Gefühl" in der VHS Landstraße seine Stimme ab. Er spüre "echten Rückenwind", sagte er vor Journalistinnen und Journalisten. Auch erwarte er, sein Wahlziel zu erreichen - nämlich stark genug zu werden, damit die ÖVP in Wien wieder in Verantwortung kommt. Dazu strebt er eine "Feuerlöscher-Koalition" mit der SPÖ an.

Auf das durch Umfragen vorhergesagte deutliche Minus angesprochen, gab Mahrer zu, dass sich im Vergleich zu der Wahl im Jahr 2020 "diesmal etwas ändern" werde. Schließlich habe diese für die ÖVP im positiven Sinne ein "Rekordergebnis", für die FPÖ aber ein "Rekordminus" gebracht. Es gehe nun nicht nur um Prozente.

Arapović hofft auf "Plus vor jeder Zahl"

Ebenfalls zuversichtlich schritt NEOS-Spitzenkandidatin Selma Arapović zur Wahl. Sie gab ihre Stimme am frühen Nachmittag am Bildungscampus "Gertrude Fröhlich-Sandner" in Wien-Leopoldstadt ab. Begleitet wurde sie dabei von ihrem Bruder und Neffen. "Ein Plus vor jeder Zahl" sei für sie ein wünschenswertes Ergebnis. Zur Wahrscheinlichkeit einer möglichen, und von den NEOS auch klar angestrebten Neuauflage der Koalition mit der SPÖ gab sich Arapović zugeknöpft: "Wir sind zuversichtlich", gab sie zu Protokoll und verwies auf die gut etablierte Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren "in der wir keine Streitigkeiten haben wollten". Mit Bürgermeister Ludwig habe es noch keine Vorgespräche zu einer möglichen Neuauflage gegeben.

Barbara Urbanic, Spitzenkandidatin der gemeinsamen Liste von KPÖ und LINKS, zeigte sich bei der Stimmabgabe am Vormittag in einem Kindergarten in Favoriten "durchaus optimistisch", dass diesmal ein Einzug in den Wiener Gemeinderat gelingen kann. "Der Wahlkampf hat gezeigt, dass sehr viele Personen in Wien die Notwendigkeit für eine soziale Opposition sehen, die die Parteien im Rathaus daran erinnert, was sie vor den Wahlen versprochen haben in puncto leistbares Wohnen, leistbares Leben in Wien." Auch in den Bezirken erwartet sie einen Zuwachs an Mandaten, aktuell sind es 23 in 15 Bezirken.

Strache, der diesmal zum zweiten Mal als Spitzenkandidat für das Team HC Strache ins Rennen geht, sprach bei der Stimmabgabe in einer Volksschule in Wien-Floridsdorf um 14 Uhr von "wundervollen Wochen" des Wahlkampfs, in denen er mit seinen Mitstreitern auf der Straße gewesen sei. Beim Ergebnis waren Straches Erwartungen nicht hoch. "Wir sind sicher Außenseiter, das hat man auch in der Medienberichterstattung gemerkt. So gesehen freu ich mich, wenn es eine Überraschung gibt."

(mt/apa)

Mord auf dem Spielplatz

Weiterer mutmaßlicher Täter!

Mädchen kommt in Kreissäge!

OÖ: 11-Jährige schwer verletzt

USA: Durch TV-Show zum Pass?

Vergleiche mit "Hunger Games"

Tiffany Trump wird Mama

Sohn geboren

Taylor Swift "nicht mehr hot"?

Das sagt Donald Trump

Thailand sperrt Inseln

Für die Natur

Trinkgeldkultur in Wien

2% geben kein Trinkgeld

Neuer Avicii-Song veröffentlicht

7 Jahre nach Tod