VKI: Toxische Schlüpper!
jede 2. Unterhose "kritisch"
(26.09.2024) Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat in einem aktuellen Test von 71 Unterhosen alarmierende Ergebnisse veröffentlicht. Bei 26 der getesteten Produkte wurden Bisphenole nachgewiesen, in sieben Fällen wird sogar vom Kauf abgeraten! Grund dafür sind die gesundheitlich bedenklichen Werte. Besonders betroffen sind Mikrofaser-Textilien. Nur 45 der Produkte, überwiegend aus Baumwolle, erhielten eine positive Bewertung.
Krebs, Allergien, Fruchtbarkeit
Bisphenole sind chemische Stoffe, die häufig in der Kunststoffherstellung und zur Farbfixierung in Textilien verwendet werden. Sie können das Hormonsystem stören, Fruchtbarkeit beeinträchtigen und Allergien auslösen. Zudem erhöhen sie das Risiko für ernsthafte Erkrankungen wie Brust- und Prostatakrebs sowie Diabetes. Trotz des Wissens um die Gefahren gibt es derzeit nur Vorschriften für Bisphenol A (BPA), das am häufigsten untersucht wird.
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Giftige Chemikalien können Allergien auslösen und sogar die Fruchtbarkeit beeinträchtigen!
Besonders besorgniserregend ist, dass nur 47 Prozent der Damenunterwäsche in Österreich frei von oder nur gering mit Bisphenolen belastet sind. Bei Jungen- und Männerunterwäsche liegt dieser Wert bei 81 Prozent, bei Mädchenunterwäsche bei 77 Prozent. Der VKI rät Konsumenten, beim Kauf von Unterwäsche verstärkt auf Baumwollprodukte zu setzen, da synthetische Materialien oft mit höheren Bisphenolwerten einhergehen. Zusätzliche Tests zeigten, dass Waschen die Bisphenolbelastung nicht immer wirksam reduziert. Selbst nach einer Reduktion um 90 bis 99 Prozent blieben einige Produkte in der Risikokategorie. Experten fordern eine europäische Regelung für Bisphenole, um Hersteller zu einem sorgfältigeren Umgang mit diesen Schadstoffen zu bewegen.
(VIF)