Weltfrauentag am 8. März
Lateinamerika protestiert
(08.03.2025) Am 8. März demonstrieren Frauen auf der ganzen Welt im Rahmen des internationalen Frauentags. Vor allem in Lateinamerika zeigen die Frauen ihre Stärke auf der Straße. In lila und grün gehüllt fluten sie fast schon traditionell die Straßen. In den meisten Großstädten sind Protestmärsche und politische Diskussionen angekündigt. Besonders Mexiko und Argentinien gelten als "feministische Hochburgen“.
In den vergangenen Jahren konnten feministische Kämpfe bedeutende Fortschritte erzielen. Es wurden gelockerte Abtreibungsgesetze eingeführt, die politische Teilhabe von Frauen gestärkt und die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert.
Mit gutem Beispiel gehen Mexiko und Peru voran, die jeweils eine Frau als Regierungschefin haben. Seit 2022 ist in Kolumbien eine afro-kolumbianische Vizepräsidentin im Amt.
Männer haben immer noch die Zügel in der Hand
Zwar steigen die Mädchen in der Bildung auf und Frauen haben sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen und Berufen ihre Plätze erkämpfen können, dennoch bleiben die patriarchalischen Strukturen tief verwurzelt. Trotz politischer Teilhabe und rechtlichen Errungenschaften kämpfen Frauen daher weiter gegen Gewalt und Diskriminierung.
Weltweit hat die Gewalt an Frauen zugenommen. Vor allem in Lateinamerika ist die Situation besorgniserregend. Länder wie Mexiko, Honduras, Guatemala, El Salvador und Argentinien weisen besonders hohe Zahlen auf.

© APA | AFP | RAYEN LUNA SOLAR
Frauen nehmen an Protesten zum Internationalen Frauentag am 8. März 2024 in Santiago, Chile teil.
Nach Stadträtin der Hauptstadt Kolumbiens, Quena Ribadeneira, soll der bewaffnete Konflikt in Kolumbien die strukturelle Gewalt gegen Frauen verstärkt haben. Um dem entgegenzuwirken setze sich die Stadträtin vor allem für Frauen im öffentlichen Raum ein, die sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad fortbewegen - hauptsächlich um Care-Arbeit zu leisten.
Deshalb stellt Quena Ribadeneira am 8. März eine interaktive Stadtkarte vor. Diese soll die gefährlichsten Orte für Fußgängerinnen und Radfahrerinnen in Bogotá aufzeigen und Gewaltstatistiken sichtbar machen. Dadurch können die Frauen nicht nur fordern sondern auch handeln.
Erfolge von feministischen Bewegungen
In den vergangenen Jahren haben feministische Bewegungen in der Region wichtige Erfolge erzielt. So hat Kolumbien 2022 eines der fortschrittlichsten Abtreibungsgesetze in der Region eingeführt. Auch haben die Frauenbewegungen in anderen Bereichen wie bei der Anerkennung von verschiedenen Geschlechtsidentitäten oder der Stärkung der Rechte von LGBTI+-Personen, Fortschritte erzielt.
(APA/NT)