Änderungen für Raucher 2026
Ohne Rauch geht's auch?
(03.12.2025) Im Nationalrat hat der Finanzausschuss die große Reform des Tabakgesetzes und des Tabakmonopols auf Schiene gebracht. Ab 2026 bis 2029 wird in mehreren Stufen neu geregelt, wie Nikotinprodukte verkauft, besteuert und kontrolliert werden. Die Reform betrifft Raucherinnen und Raucher ebenso wie Händler, Trafiken, Hanfshops und die boomende Vape-Branche. Auch die EU arbeitet weiter am Ende der Zigarette.
Ab 2026 steigen die Tabaksteuern schrittweise. Betroffen sind klassische Zigaretten, Tabak zum Erhitzen, Feinschnitt und erstmals auch Nikotinbeutel sowie E-Liquids für E-Zigaretten. Diese Produkte werden künftig wie Tabakwaren behandelt, dürfen nur noch über autorisierte Verkaufsstellen erhältlich sein und werden dadurch deutlich teurer. Gleichzeitig kommt ein Lizenzsystem für Vape-Liquids, das ab April 2026 verpflichtend wird.
Mit der Reform wird das Tabakmonopol modernisiert. Nikotinbeutel und E-Liquids dürfen künftig nicht mehr in Supermärkten, Drogerien oder beliebigen Online-Shops verkauft werden. Nur Trafiken und lizensierte Fachhändler werden diese Produkte anbieten dürfen. Für bestehende Händler gilt eine Übergangsfrist, um Lagerbestände zu verkaufen und sich an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Speziell beim Rauchen gibt es zu viele Todesopfer jährlich.
Auch der legale Hanfmarkt ist massiv betroffen. Cannabisprodukte dürfen ab 2029 ausschließlich über genehmigte Großhändler bezogen werden. Für bestehende Hanf- und CBD-Shops läuft eine Übergangsfrist bis Ende 2028. In der Branche sorgt das für heftige Kritik und Existenzängste. Der Österreichische Cannabis-Bundesverband kündigte bereits an, die Pläne vor dem Verfassungsgerichtshof anzufechten. Die Regierungsparteien betonen, dass die neuen Regeln den Jugend- und Verbraucherschutz stärken sollen. Durch klar definierte Verkaufsstellen sollen Nikotinprodukte schwerer zugänglich für Minderjährige werden. Gleichzeitig soll die Verwaltung digitalisiert und das Monopol an moderne Produktgruppen angepasst werden. Die FPÖ stimmte zwar dagegen, schließt aber ein späteres Ja nicht aus.
Scharfe Kritik kommt aus der Vape- und Hanfbranche. Dort fürchtet man steigende Preise, den Verlust zahlreicher Arbeitsplätze und einen wachsenden Schwarzmarkt. Vor allem kleinere Händler und Online-Shops sehen sich durch die Neuregelung benachteiligt und warnen, dass erwachsene Konsumenten dadurch wieder verstärkt auf klassische Zigaretten zurückgreifen könnten.
Für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet die Reform vor allem eines: Nikotinprodukte werden teurer, der Verkauf wird stärker kontrolliert und viele Alternativprodukte werden nur noch eingeschränkt erhältlich sein. Für Händler dagegen bedeutet die Gesetzesnovelle eine der größten Umstellungen seit Jahren. Wie stark die Auswirkungen tatsächlich sein werden, zeigt sich in den kommenden Monaten und Jahren.
(fd/krone)