10 Jahre Oscar-Verbot
Konsequenzen nach Watsche
(09.04.2022) Nach dem Ohrfeigen-Eklat bei den Academy Awards darf der Schauspieler Will Smith (53) zehn Jahre lang nicht mehr an Oscar-Verleihungen und anderen Academy-Events teilnehmen. Dies gab der Filmverband am Freitag in Los Angeles bekannt. Diese Regelung soll ab sofort gelten, hieß es in einer Mitteilung.
Der Academy-Vorstand war am Freitagvormittag (Ortszeit) zu einer Sitzung zusammengetroffen, um über Konsequenzen für das gewalttätige Verhalten von Smith zu beraten. Smith hatte dem Komiker Chris Rock bei der Oscar-Gala am 27. März auf der Bühne eine Ohrfeige verpasst, nachdem dieser einen Witz über Smiths Ehefrau Jada Pinkett gemacht hatte. Darin ging es um ihren kahlgeschorenen Kopf, die Schauspielerin leidet unter krankhaftem Haarausfall. Kurz darauf wurde Smith für seine Rolle im Tennisdrama "King Richard" als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Die Academy leitete wenig später ein Disziplinarverfahren ein. Dem Schauspieler drohte etwa der Ausschluss aus dem Verband. Dem kam Smith zuvor, als er am vergangenen Freitag seinen Austritt aus dem Verband bekanntgab. Sein Verhalten sei "schockierend, schmerzhaft und unentschuldbar" gewesen, schrieb der Oscar-Preisträger in einer Mitteilung. Er habe das Vertrauen der Filmakademie missbraucht. Er gebe seine Mitgliedschaft auf und werde mögliche weitere Schritte des Verbands akzeptieren.
Der Akademie gehören über 10 000 Filmschaffende an, darunter Schauspieler, Regisseure und Produzenten. Die meisten davon stimmen jedes Jahr über die Oscar-Gewinner ab. Dieses und andere Mitgliedsprivilegien stehen Smith nun nicht mehr zu. Nach langjähriger Academy-Tradition werden Oscar-Preisträger im Folgejahr zu der Gala eingeladen, um auf der Bühne Trophäen zu überreichen. Die zehnjährige Sperre für Smith verhindert dies nun.
(Apa/jf)