Polizistensohn festgenommen
Kinderpornos verkauft
(21.07.2022) 300 Bilder und 17 Videos mit „pornografischer Darstellungen Minderjähriger“ hat der 17-jährige Sohn eines Polizisten nicht nur erworben, sondern verkaufte das Material auch noch weiter. Sein Motiv für diese abscheuliche Tat - das pornografische Material ist für ihn selbst, weil er „zu schüchtern ist, Mädchen anzusprechen“.
Der junge Mann soll im Zeitraum von Juni bis Dezember 2021 300 Bilder und 17 Videos mit unzüchtigen Handlungen von Minderjährigen sowie von Minderjährigen mit Erwachsene im Internet erworben haben. Dieses Material, dass er laut Kronenzeitung um ganze 1000 Euro gekauft hat, hat er im Internet weiter verkauft, um die Kosten zudecken. Das bizarre dran, zunächst vermutete man seinen Vater, der selbst Polizeibeamter ist, dahinter. Seine eigenen Kollegen durchsuchten und beschlagnahmten sein Handy sowie den PC bei der Hausdurchsuchung. Da sämtliche Verträge auf ihn gelaufen sind, ist man davon ausgegangen, er ist der Pädophile. Doch schnell stellte sich das als falsch heraus.
Nun muss sich der 17-jährige Polizistensohn, der erst kürzlich an einem mittelburgenländischen Gymnasium maturierte, sich in Eisenstadt vor Gericht verantworten. Überraschend ist der Grund, wieso er es getan hat. Bei der Verhandlung zeigt er sich geständig, aber zunächst wortkarg, bis die Richterin die Öffentlichkeit ausschloss. Vor Gericht rechtfertigte sich der junge Mann mit seiner Schüchternheit gegenüber Mädchen. Er hat keine Freundin finden können und die Coronakrise hat es zudem erschwert neue Kontakte zu knüpfen. Klingt eher nach einer faulen Ausrede, immerhin ist das An- und Verkaufen von Kinderpornografie kein Kavaliersdelikt. Zudem hat der junge Mann einen Matura-Abschluss und hätte sich der Schwere seiner Tat durchaus bewusst sein können.
Das Urteil, drei Monate Haft auf Bewährung und die Weisung, sich psychologischer Beratung zu unterziehen, ist nicht rechtskräftig. Ein mildes Urteil bedenkt man, dass er hunderte pornografische Darstellungen Minderjähriger mit speziellen kostenpflichtigen Download-Links im Internet verbreitet hat.
(SN)