25 Tote nach Bahnhofs-Beschuss
Kinder (6,11) getötet
(25.08.2022) Durch russischen Beschuss auf einen Bahnhof in der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben an deren Nationalfeiertag mindestens 25 Menschen getötet worden. Unter den Opfern des russischen Beschusses in Tschaplyne in der Region Dnipropetrowsk seien zwei Kinder, berichtete die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform Donnerstagfrüh. Ein Elfjähriger sei unter den Trümmern eines Hauses gestorben, ein sechsjähriges Kind beim Brand eines Autos vor dem Bahnhof ums Leben gekommen.
Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwochabend in seiner täglichen Videoansprache von 22 Toten berichtet. "Tschaplyne ist heute unser Schmerz", sagte Selenskyj. Wie vorher befürchtet gab es am Feiertag, einem symbolträchtigen Datum ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn, auch an anderen Stellen des Landes schwere russische Angriffe mit Raketen und Marschflugkörpern.
Die Ukraine hatte am Mittwoch den 31. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit von der Sowjetunion begangen. Die USA sagten der Ukraine an diesem historischen Datum Militärhilfen für drei Milliarden US-Dollar (rund drei Milliarden Euro) zu. Das Paket soll zur Verteidigung der Ukraine und zur Modernisierung ihrer Armee dienen. US-Präsident Joe Biden will in einem Telefonat mit Selenskyj am Donnerstag Einzelheiten besprechen. Für die Ukraine ist es der 183. Tag des Krieges. "Unsere Unabhängigkeit endet nicht und wird niemals enden", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache vom Mittwochabend. Trotz der bedrohlichen Lage werde es auch einen 32. Unabhängigkeitstag und einen 33. und alle folgenden geben. "Die Ukraine wird ewig bestehen."
Angesichts der Gefahr russischer Angriffe waren die sonst üblichen Militärparaden am Feiertag abgesagt worden. Auf der Hauptstraße Chreschtschatyk in Kiew wurden stattdessen zerstörte russische Panzer und anderes erbeutetes Kriegsgerät zur Schau gestellt. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer sahen sich das an. Der britische Premierminister Boris Johnson kam zu seinem dritten Besuch während des Krieges nach Kiew. Solidarität mit dem angegriffenen Land zeigten auch Tausende Menschen in deutschen Städten und vielen anderen Orten der Welt.
(fd/apa)