28% mehr Asylanträge
Österreich auf Platz 5
(05.09.2023) In der EU, Norwegen und der Schweiz sind in den ersten sechs Monaten 2023 rund 519.000 Asylanträge verzeichnet worden - und somit 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Den am Dienstag von der EU-Asylagentur (EUAA) veröffentlichten Zahlen zufolge entfiel mit rund 30 Prozent der größte Anteil der bis Ende Juni gestellten Asylanträge auf Deutschland (154.677). Es folgen Spanien (86.786), Frankreich (81.158), Italien (62.484) und Österreich (22.990). In Ungarn waren es 22.
Der EUAA zufolge handelt es sich um die höchsten Halbjahreszahlen seit den Jahren 2015 und 2016. Damals waren infolge des Bürgerkriegs in Syrien rund 1,3 Millionen und im Folgejahr etwa 1,2 Millionen Asylanträge in den 29 Staaten eingegangen. Im Jahr 2022 waren insgesamt 994.945 Anträge gestellt worden.
Die EUAA erklärte weiter, angesichts der "derzeit zu beobachtenden Trends" könnte "die Zahl der Asylanträge bis Jahresende eine Million überschreiten". Die meisten Asylanträge stellten demnach im ersten Halbjahr 2023 Menschen aus Syrien, Afghanistan, Venezuela, der Türkei und Kolumbien. Sie machten insgesamt rund 44 Prozent der Antragsteller aus.
Zahlreiche europäische Staaten stünden bei der Bearbeitung der Asylanträge "unter Druck", erklärte die EUAA weiter. Die Zahl der Asylanträge, bei denen eine Entscheidung aussteht, sei im Vergleich zu 2022 um 34 Prozent gestiegen. Von den bearbeiteten Anträgen seien rund 41 Prozent positiv beschieden worden.
Die etwa vier Millionen Ukrainer, die sich auf der Flucht vor dem russischen Angriffskrieg gegen ihr Land befinden, fallen nicht unter die Asylantragsteller. Für sie gilt innerhalb der EU ein gesonderter Schutzstatus.
"Angesichts des dramatischen Anstiegs der Massenzuwanderung nach Europa ist es höchste Zeit, dass die EU damit Schluss macht, jedem Asyl zu gewähren, der es bis an die Außengrenze schafft", so FPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament, Harald Vilimsky, in einer Aussendung. Brüssel sehe der "Massenzuwanderung unter Missbrauch des Asylrechts tatenlos" zu, kritisierte er.
(mt/apa)