6 AFD-Kandidaten verstorben!
Rätselhafte Todesfälle?
(03.09.2025) Kurz vor der Kommunalwahl am 14. September in Nordrhein-Westfalen sind insgesamt sechs Kandidaten der rechtsextremen Partei AfD verstorben – vier reguläre Kandidaten und zwei auf den Reservelisten. Trotz vielfältiger Spekulationen gibt es bislang keine Hinweise auf Fremdverschulden. Dennoch befeuern Aussagen einiger Parteivertreter im Netz die Verunsicherung weiter.
Wer sind die Verstorbenen – und was ist bekannt?
- Stefan Berendes (59, Bad Lippspringe), Wolfgang Klinger (71, Schwerte), Ralph Lange (66, Blomberg) und Wolfgang Seitz (59, Rheinberg) – alle als reguläre Kandidaten – starben laut Behörden aus natürlichen Ursachen. Im Falle Seitz wurde ein standardmäßiges Todesermittlungsverfahren durchgeführt, ohne Verdacht auf Fremdeinwirkung
- René Herford, ein Reservist, soll laut Parteiaussage an Nierenversagen infolge eines Leberleidens gestorben sein; Patrick Tietze (42, Wipperfürth) beging nach Angaben der Partei Suizid.
Polizeiliche Einschätzung
- Polizei und Innenministerium bestätigen, dass es keine Anhaltspunkte für Fremdverschulden gibt; die Todesfälle würden – soweit bekannt – auf natürliche Ursachen oder tragische Umstände zurückgeführt.
Reaktionen aus Politik und Öffentlichkeit
- Die Landeswahlbehörde wies darauf hin, dass ähnliche Todesfälle auch bei Kandidaten anderer Parteien auftraten – insgesamt seien in den vergangenen Wochen rund 14 Personen nach der Aufstellung als Kandidaten verstorben. Bei Zehntausenden Bewerbern sei dies statistisch nicht außergewöhnlich.
Verschwörungstheorien und der Wahlkampf
- Alice Weidel, AfD‑Co‑Vorsitzende, teilte einen Post vom ökonomischen AfD‑Sympathisanten Stefan Homburg, der die Todesserie als „statistisch fast unmöglich“ bezeichnete. Diese Aussage stieß auf große Aufmerksamkeit.
- Stephan Brandner, stellvertretender AfD‑Bundessprecher, bezeichnete die Häufung als „statistisch auffällig und schwer erklärbar“. Er betonte jedoch, dass Misstrauen allein nicht ausreiche – Vertrauen sei gut, Kontrolle besser.
- Kay Gottschalk, Landesvize der AfD in NRW, nahm eine neutralere Haltung ein. Er betonte, dass es aktuell keine Bestätigung für eine Verschwörung gebe, aber eine Prüfung der Fälle angemessen sei – „ohne gleich in ein verschwörungstheoretisches Fahrwasser zu geraten“.
- Auch der US-Milliardär Elon Musk sorgte für Aufsehen, indem er auf X einen AfD‑Kandidaten in Köln unterstützte und mit kryptischen Andeutungen auf die Todesserien reagierte.
Auswirkungen auf den Wahlvorgang
Durch den Tod der Kandidaten mussten Stimmzettel neu gedruckt werden. Bereits abgegebene Stimmen, insbesondere bei der Briefwahl, sind in den betroffenen Wahlbezirken nichtig – ein organisatorischer und administrativer Aufwand in der Endphase des Wahlkampfs. Die Kommunalwahl findet – wie geplant – am 14. September 2025 statt. Die AfD zählt laut jüngsten Umfragen zu den größten Profiteuren im Land – etwa Insa sieht sie bei etwa 15 %, womit sie sich im Vergleich zur Wahl 2020 fast verdreifacht hätte. Forsa‑Umfragen zeigen derweil eine starke Position der AfD – landesweit rangiert sie derzeit zwischen 14 % und 15 %, teilweise sogar bei Allzeithochs.
Die Todesfälle von sechs AfD-Kandidaten binnen kurzer Zeit vor der Kommunalwahl haben erhebliche Verunsicherung ausgelöst – nicht zuletzt durch mutmaßlich geschürte Verschwörungserzählungen. Offizielle Stellen betonen, dass alle Fälle bislang auf natürliche Ursachen oder beruflich übliche Ermittlungsvorgänge zurückzuführen sind. Die tatsächliche Anzahl ähnlicher Todesfälle bei anderen Parteien relativiert eine außergewöhnliche Häufung, während politische Deutungsversuche weiterhin die öffentliche Debatte dominieren.
(fd)