Ältester Mensch gestorben
Japanerin wird 119 Jahre alt
(25.04.2022) Der älteste Mensch der Welt, die Japanerin Kane Tanaka, ist im Alter von 119 Jahren gestorben. Wie die Lokalregierung ihrer südwestlich in Japan gelegenen Heimatstadt Fukuoka am Montag bekannt gab, starb Tanaka bereits am 19. April. Nach Angaben der Gerontology Research Group ist nun die Französin Lucile Randon mit 118 Jahren und 73 Tagen der älteste Mensch der Welt.
Japans ältester Mensch ist jetzt nach Angaben des Gesundheitsministeriums die 115 Jahre alte Fusa Tatsumi aus Kashiwara in der Präfektur Osaka. Tanaka war am 2. Jänner 1903 als siebentes Kind zur Welt gekommen, insgesamt waren es acht Geschwister. Im Jahr 1922 heiratete sie im Alter von 19 Jahren.
Das Paar bekam vier Kinder und adoptierte ein weiteres. Tanaka ernährte die Familie mit dem Betrieb eines Nudelgeschäfts, als ihr Mann und ältester Sohn in den 1937 begonnenen Krieg gegen China zogen. Nach dem Krieg betrieb das Paar ein Geschäft für Reiskuchen. Tanaka erlebte die Regentschaft von insgesamt fünf japanischen Kaisern. Im Alter von 116 Jahren war die Japanerin vom Guinness-Buch der Rekorde als ältester Mensch der Welt anerkannt worden.
Auf die Frage nach dem Geheimnis für ihr langes Leben nannte sie "den Verzehr schmackhaften Essens und Lernen". Zu ihren Lieblingsspeisen zählte Schokolade. Tanaka hatte selbst im biblischen Alter noch eine große Leidenschaft für Mathematik und das Brettspiel Othello. Sie stand laut Medien um 6.00 Uhr auf und ging erst gegen 21.00 Uhr ins Bett.
Der nunmehr älteste Mensch, die französische Ordensfrau Andre, lebt laut Kathpress in einem Seniorenheim in Toulon am Mittelmeer und überstand im Jänner 2021 auch eine Covid-19-Infektion. Seit Oktober 2017 gilt sie als älteste lebende Französin, seit Juni 2019 als älteste Europäerin. Geboren am 11. Februar 1904 im südfranzösischen Ales als Lucile Randon, hat Schwester Andre drei französische Republiken erlebt, zehn Päpste und die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Mit zwölf Jahren begann sie als Kindermädchen zu arbeiten, später war sie Hauslehrerin. Zu ihren Arbeitgebern zählte auch die Autobauerfamilie Peugeot. Erst 1923, mit 19 Jahren, ließ sie sich taufen. 1944 trat sie in Paris als Novizin in den Orden der Vinzentinerinnen ein.
Seit 2009 lebt Schwester Andre im Heim, berichtete Kathpress weiter, sie sei erblindet und sitze im Rollstuhl. Sie hat viele Kriege und Katastrophen erlebt - und beklagt statt eigener körperlicher Beschwernisse vor allem, "dass die Menschen nicht in Eintracht leben können". In einem Interview zu ihrem 115. Geburtstag berichtete sie über ihre 2018 gestorbene Zwillingsschwester: "Sie ruft mich, sie zieht mich. Beten Sie für mich, dass der gute Gott mich nicht mehr zu lange warten lässt. Er übertreibt!"
(apa/makl)