Affen-Missbrauch im Netz
Alles für die Likes?
(18.09.2023) Social Media Trend hin oder her - Das geht zu weit!
Auf TikTok, Instagram, Facebook und YouTube schwirren immer mehr Posts von Affen in viel zu enger Baby-Kleidung oder Schminke umher. User scheinen diesen Content zu genießen, denn an Likes und Kommentaren mangelt es nicht. Für User eine Belustigung, für das Tier reinste Quälerei.
Missbrauch bis zum Tod
Mit ein wenig Verstand ist man sich aber dessen bewusst, dass da kein Tier freiwillig mitspielt. Wie die Social Media Animal Cruelty Coalition (SMACC) untersucht hat, handelt es sich bei diesem Content um schweren Missbrauch der Makaken. Dem Verbund angehörende Tierschutzorganisationen haben in einer Studie 1.250 Fotos und Videos von den kleinen Affen untersucht. Das Ergebnis: jeder dieser Posts wurde mehr als einer Missbrauchskategorie zugeschrieben.
Die meisten der missbrauchten Affen wurden bereits nach wenigen Tagen von ihrer Mama getrennt. Neben physischem Missbrauch wie Gewalt und Nahrungsentzug waren auch Drogen, sexueller Missbrauch und ein qualvoller Tod Teil der „Content-Production“.
Ende für das Tierleid
Laut Wiebke Passe, Angehörige der Welttierschutzgesellschaft, sei es nun endlich an der Zeit, dem Tierleid ein Ende zu setzten. Das liege aber hauptsächlich in der Hand der Netzwerke und des Gesetzgebers.
Auch wenn viele User glauben mögen, dass die Makaken Vergnügen und Spaß haben, sind die Grimassen der Tiere reiner Ausdruck ihrer Angst. Denn auch wie jedes andere wilde Tier haben Affen immer noch ihre natürlichen Instinkte und gehören in keinen menschlichen Haushalt.
Weiters werden die betroffenen Makaken von der Weltschutzunion (IUCN) als „stark gefährdet“ eingestuft. Obwohl das Halten dieser Tiere fast überall verboten ist, motivieren genau diese Social-Media Inhalte immer mehr Menschen zur Anschaffung von Makaken-Babys und das Tierleid geht in die nächste Runde.
(CR)