Oben ohne im Freibad?
Diskussion neu entbrannt
(18.07.2022) Braucht es eine Regelung für "oben ohne" im Freibad? Immerhin sind Brüste das Natürlichste auf der Welt und wieso sollten Frauen ihre Brüste bedecken, während die Herrschaften sich oben herum frei bewegen können?
Schon in den 60er Jahren beschäftigten sich alle mit der Frage: „Wie viel Frau beim Baden zeigen darf?“ und ab den Achtziger kümmerte der nackte weibliche Oberkörper niemanden mehr. "Oben ohne" war fixer Bestandteil der Badekultur. Im Wiener Krapfenwaldbad im Bezirk Döbling sind als Erstes die Oberteile gefallen und später zogen weitere Badeanstalten nach. Doch seit den 2000ern ist eine Kehrtwende zu beobachten. Busenblitzer werden zum Skandal und "oben ohne" Baden wird wieder zur Diskussion. Wie zum Beispiel im deutschen Göttingen. Da hat man entschieden, dass "oben ohne Baden" nur an Wochenenden erlaubt ist. Die SPD in Hamburg-Eimsbüttel möchte einen ähnlichen Weg gehen, unter dem Motto: „Vor dem Gesetz sind alle Brüste gleich“. In Österreich zeigt man sich gelassen, was das Thema angeht. Ob in Graz oder Salzburg "oben ohne" ist zumindest am Liegeplatz erlaubt. Was die Burkinis angeht, ist man geteilter Meinung. Während diese in den Grazer Städtebäder erlaubt sind, solang sie eng anliegen, sind sie in Salzburg verboten. Sie nehmen viel zu viel Wasser auf, meint der Salzburger SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger gegenüber der Kronenzeitung.
Keine Lust am halbnackten Sonnenbaden haben vor allem junge Frauen. Die 29-jährige Melanie sonnt sich, laut Kurier, gerne im FKK-Bereich, würde im Freibad aber nie "oben ohne" gehen. Sie habe Angst, beurteilt zu werden, vor allem von anderen Frauen. Und laut einer deutschen Umfrage spiegelt sich dieser Trend auch in den Zahlen wider. Nur jede achte Frau liegt gerne barbusig am Strand. Bei den Frauen, die in den Achtzigern groß wurden, liegt jede Vierte gerne "oben ohne". Bei der Hitze, die uns diese Woche erwartet, hat man allemal Grund, die Hüllen bis zum Maximum fallen zu lassen.
(SN)