+++Amoklauf in Volksschule+++
21 Menschen tot
(25.05.2022) Ein Schütze eröffnete am Dienstag (Ortszeit) das Feuer in einer Volksschule in Südtexas und tötete 18 Kinder und drei Erwachsene, wie die Behörden mitteilten. Der erst 18-jährige Verdächtige wurde ebenfalls getötet. Zwei Polizisten wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. Der mutmaßliche Täter soll zuvor seine Großmutter angeschossen haben. Dies ist der jüngste Ausbruch von Waffengewalt in den Vereinigten Staaten.
Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, sprach von einer "grausamen und unfassbaren" Tat. In seinem ersten Auftritt war noch von 14 verstorbenen Kindern und einer getöteten Lehrkraft die Rede. Der texanische Senator Roland Gutierrez erklärte später gegenüber dem US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf Polizeiangaben, dass die Zahl der Todesopfer auf 21 angestiegen sei. Die Großmutter des Schützen sei verletzt, aber noch am Leben. Details zu den genauen Hintergründen lagen zunächst nicht vor. Medien berichteten, dass der Verdächtige an seinem 18. Geburtstag Waffen - auf legalem Wege - gekauft habe. Er soll zudem Bilder von sich mit Waffen auf sozialen Medien gepostet haben.
Einzeltäter
Die Ermittler gehen laut ersten Informationen davon aus, dass der Schütze allein gehandelt hat. "Der Verdächtige ist tot", sagte der Polizeichef am Dienstagnachmittag (Ortszeit) in der Kleinstadt Uvalde. Es handle sich um ein "abscheuliches" Verbrechen. Ermittler seien noch am Tatort. Weitere Details sollen zu einem späteren Zeitpunkt bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Der Sender CNN berichtete, der Schütze sei zu der Schule gefahren und habe sie dann mit einem Gewehr und einer Pistole betreten. Die Universitäts-Klinik in San Antonio twitterte, es seien zwei Verletzte aus der Schießerei aufgenommen worden, eine 66 Jahre alte Frau und ein zehn Jahre altes Mädchen. Beide seien in einem kritischen Zustand.
US-Präsident Joe Biden trauert
US-Präsident Joe Biden ist nach Angaben einer Sprecherin des Weißen Hauses auf Twitter über den Angriff informiert worden. "Er betet für die Familien, die von diesem furchtbaren Ereignis betroffen sind." Der Präsident wollte sich demnach noch am Dienstagabend (Ortszeit) nach seiner Rückkehr von seiner Asienreise in Washington äußern. Zudem ordnete Biden umgehend an, bis einschließlich Samstag die Flaggen auf allen öffentlichen Gebäuden in den USA auf halbmast zu setzen.
120 Tote täglich durch Schusswaffen
Amokläufe, auch an Schulen, kommen in den USA in trauriger Regelmäßigkeit vor. Im vergangenen Jahr zählte die US-Bundespolizei FBI 61 Amokläufe mit Schusswaffen in den Vereinigten Staaten. Das seien mehr als 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor, teilte das FBI am Montagabend (Ortszeit) in Washington mit. Seit 2017 habe sich die Zahl verdoppelt. 2021 seien bei Amokläufen 103 Menschen getötet und 140 verletzt worden. Das Ausmaß an Waffengewalt insgesamt ist in den USA ungleich größer. Es kommt regelmäßig zu tödlichen Vorfällen mit Schusswaffen, die dort leicht zu kaufen sind. Die Gesundheitsbehörde CDC verzeichnete in ihrer jüngsten Statistik aus dem Jahr 2020 insgesamt 45.222 Schusswaffentote in den USA - mehr als 120 Tote pro Tag.
(fd/apa)