...and the Oscar goes to
Sonntag 27.März 2022
(18.03.2022) Manche Traditionen sollten sich einfach doch nicht ändern. Die heurigen Oscars kehren wieder zurück zur guten alten Zeit - oder auch nicht. Aber immerhin in die alte Location, findet die 94. Verleihung der wichtigsten Filmpreise der Welt in der Nacht von 27. auf 28. März doch wieder im Dolby Theatre am Hollywood Boulevard statt. Und erstmals seit 2018 gibt es mit einem Frauentrio wieder eine echte Moderation für die feierliche Hollywoodgala. Ansonsten ist aber auch 2022 angesichts der Weltlage einiges anders.
Die Neuerungen
Dies beginnt damit, dass im Dolby Theatre, in das man nach einem unsäglichen Ausflug in die historische Union Station in Los Angeles mit weniger als 200 Gästen, nun wieder zurückkehrt, nur mit 2.500 statt der 3.300 Gäste besetzt wird. Auch müssen die Gäste einen Corona-Impfnachweis und mindestens zwei negative PCR-Tests vorlegen. Nominierte und ihre Begleitpersonen sitzen in den vorderen Bereichen mit größerem Abstand zueinander und müssen keine Masken tragen. Weiter hinten sind die Gäste hingegen dichter gesetzt - samt Mund-Nasen-Schutz.
Als Moderatorinnen wurden mit den drei Komödiantinnen Amy Schumer, Regina Hall und Wanda Sykes erstmals drei Frauen als Gastgeberinnen verpflichtet. Und dennoch wird es auch 2022 wieder die prominente Laudatoren für die einzelnen Preise geben, wobei sich darunter Stars wie Jamie Lee Curtis, Woody Harrelson, Samuel L. Jackson, Anthony Hopkins, Rami Malek, Uma Thurman, Lady Gaga oder John Travolta finden.
Ablauf wird gestrafft
Und dennoch soll die heurige Show gestrafft ablaufen, werden doch acht Nebenkategorien der 23 Preissparten vor Beginn der Livegala im Dolby Theatre vergeben und dann nur mehr als Zuspielung erwähnt. Dies hatte im Vorfeld teils auch für Protest gesorgt.
Die Favoriten
In jedem Falle geht Jane Campions Westerndrama "The Power of the Dog" heuer als Favorit in den Abend, steht die Romanverfilmung doch mit zwölf Nominierungen an der Spitze des Feldes, darunter in den prestigeträchtigen Sparten Bester Film und Beste Regie. Zudem gibt es mit Benedict Cumberbatch (Hauptdarsteller), Jesse Plemons und Kodi Smit-McPhee (jeweils Nebendarsteller) sowie Kristen Dunst (Nebendarstellerin) gleich vier Nominierungen in Schauspielkategorien.
"Dune"
Dahinter folgt das Science-Fiction-Drama "Dune" von Regisseur Denis Villeneuve mit zehn Gewinnchancen, allen voran in technischen Sparten wie Kamera, Filmschnitt, Produktionsdesign oder visuelle Effekte. Kenneth Branaghs Schwarz-weiß-Drama "Belfast" folgt mit sieben Nominierungen, darunter für den besten Film, die beste Regie sowie zwei Nebendarsteller (Judi Dench und Ciarán Hinds). Gleichauf findet sich Steven Spielbergs Neuinterpretation der "West Side Story", die der Hollywoodlegende einen dritten Regieoscar einbringen könnte.
Weitere nominierte
Neben Campion, Branagh und Spielberg ist mit Paul Thomas Anderson ("Licorice Pizza") ein Indie-Liebling unter den Regieanwärtern sowie eine Überraschung: Der Japaner Ryūsuke Hamaguchi ist mit "Drive My Car" nicht nur beim Auslandsoscar ein heißer Tipp, sondern auch noch für Regie, bester Film und adaptiertes Drehbuch im Rennen. Und während bei den Herren Will Smith für das Sportdrama "King Richard" von Reinaldo Marcus Green als Favorit auf seinen ersten Oscar gilt, ist die Frage bei den Hauptdarstellerinnen noch gänzlich offen. Hier werden sowohl Jessica Chastain ("The Eyes of Tammy Faye") als auch Nicole Kidman ("Being the Ricardos") oder Kristen Stewart als Lady Di in "Stewart" Chancen ausgerechnet.
(fd/apa)