Angriff am Weihnachtsmarkt?

(01.12.2025) Auf dem Weimarer Weihnachtsmarkt ist es zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. Ein 29-jähriger Mann soll im Bereich der Eisbahn auf dem Theaterplatz mehrere Menschen belästigt haben und in der Folge ein Messer gezogen haben. Verletzt wurde durch das Messer niemand, vier Personen erlitten jedoch Reizungen durch Pfefferspray der Polizei.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei belästigte der Mann am Abend des 29. November zunächst Besucherinnen und Besucher an der Eisbahn vor dem Deutschen Nationaltheater. Ein Zeuge sprach ihn darauf an, woraufhin es zu einem Streit kam. In dessen Verlauf zog der 29-Jährige ein Messer und löste damit eine Bedrohungssituation aus. Umstehende Weihnachtsmarktbesucherinnen und -besucher bemerkten die Szene und drängten den Mann aus dem unmittelbaren Marktbereich weg. Als die ersten Streifen eintrafen, schildert die Polizei die Lage als unübersichtlich. Im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen wurde der Mann schließlich überwältigt und in Gewahrsam genommen. Dabei setzten Einsatzkräfte Pfefferspray ein. Der Tatverdächtige sowie drei weitere Personen wurden dadurch leicht verletzt. Das Messer wurde sichergestellt.

Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem 29-Jährigen um einen marokkanischen Staatsangehörigen. Er soll stark alkoholisiert gewesen sein und ist wegen Gewaltaffinität polizeibekannt. Die im Raum stehenden Tatvorwürfe – unter anderem Bedrohung, versuchte Körperverletzung und ein Verstoß gegen das im Waffengesetz verankerte Messerverbot bei Veranstaltungen – reichten jedoch nicht für einen Haftbefehl aus.

Mann auf freiem Fuß

Der Mann befindet sich inzwischen wieder auf freiem Fuß und konnte bislang noch nicht vernommen werden. Der Einsatz hatte Auswirkungen auf den Verkehr rund um den Weihnachtsmarkt. Die Heinrich-Heine-Straße musste während der Maßnahmen voll gesperrt werden, der städtische Busverkehr war zeitweise beeinträchtigt. Feuerwehr und Rettungsdienst waren ebenfalls vor Ort.

Ein konkreter Bezug des Vorfalls zum Weihnachtsmarkt selbst bestehe nach Einschätzung der Polizei nicht. „Das Ereignis hätte es überall geben können“, sagte der Leiter der Polizeiinspektion Weimar, Christian Hackbart. Mit dem Ziehen des Messers sei aber eine Grenze überschritten worden. Die Polizei betont, dass die Sicherheit auf dem Weihnachtsmarkt weiterhin gewährleistet sei.

(fd)