Angriff auf Krim
Luftwaffenstützpunkt im Visier
(18.04.2024) Der ukrainische Militärgeheimdienst spricht heute von einem "erfolgreichen" Einsatz, bei dem unter anderem Radaranlagen und Luftverteidigungssysteme beschädigt worden seien. Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge einen großen russischen Flugplatz auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim angegriffen. Die Anzahl getroffener Flugzeuge, beziehungsweise die Verluste auf russischer Seite würden noch geklärt, hieß es weiter.
Der Angriff ereignete sich den Angaben zufolge bereits am frühen Mittwochmorgen auf dem Luftwaffenstützpunkt Dschankoi im Norden der Krim. Noch am selben Tag waren in Onlinediensten Videos von Explosionen, begleitet von Sirenen, aufgetaucht, die Kiew zunächst nicht kommentiert hatte. Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte den Angriff später und sprach von einem "richtigen Treffer gegen den Besatzer".
Russland setzte seine Angriffe auf die Ukraine unterdessen fort. Beim Beschuss der ostukrainischen Region Donezk wurden Behördenangaben zufolge zwei Menschen getötet. Gouverneur Wadym Filaschkin erklärte im Onlinedienst Telegram, Russland habe "innerhalb eines Tages 17 Mal auf Siedlungen in der Region Donezk geschossen". Mehr als 120 Menschen wurden demnach aus dem Frontgebiet evakuiert, darunter 13 Kinder.
Der ukrainische Energieversorger DTEK und die ukrainische Regierung riefen angesichts einer Reihe russischer Angriffe auf die Energieinfrastruktur dazu auf, den Energieverbrauch in den Abendstunden einzuschränken. "Gemeinsam mit unseren Kollegen tun wir alles, um den zuverlässigen Betrieb des Stromnetzes zu gewährleisten, aber wir brauchen dringend Ihre Hilfe", erklärte DTEK. "Wir bitten die Unternehmen und alle Familien, Strom zu sparen." Das Energieministerium schloss sich der Bitte an und verwies auf Energieimporte aus Rumänien, Polen und der Slowakei, um Verbrauchsausfälle zu decken.
Die Ukraine befindet sich in einer zusehends schwierigen Lage. Präsident Selenskyj hat die Verbündeten wiederholt aufgefordert, mehr Luftabwehrsysteme an Kiew zu liefern, um die kritische Infrastruktur des Landes zu schützen. Zudem verbuchte die russische Armee in den vergangenen Wochen im Osten der Ukraine eine Reihe von Geländegewinnen.
(fd/apa)