Anspannung in NÖ Spitälern
Notfallbetrieb in Baden-Mödling
(18.03.2022) In den niederösterreichischen Landeskliniken sind nach Angaben der Landesgesundheitsagentur (LGA) per Freitag 1.812 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Kontaktpersonen oder mit bestätigter Corona-Infektion dienstverhindert gewesen. Die Gesamtzahl inklusive generellen Krankenständen oder Pflegeurlauben wurde mit 3.387 beziffert. Die Kliniken im Bundesland haben etwa 22.000 Beschäftigte. Das Spital Baden-Mödling geht laut einem Schreiben an das Personal in Notfallbetrieb.
Personalausfälle
Aufgrund massiver Personalausfälle und weil "sich die Situation stündlich steigert" stellt das Landesklinikum Baden-Mödling auf einen Notfallbetrieb um, wie aus einer via Twitter öffentlich gewordenen Dienstanweisung von Freitag hervorgeht. Dies bedeute "ab 21.3.2022 für mindestens 2 Wochen (möglicherweise auch länger)" eine Absage aller Planaufnahmen, planbaren Eingriffe und planbaren Ambulanzbesuche, hieß es in dem Schreiben an die Mitarbeiter. Ausnahmen bei möglicher Patientengefährdung, also akut dringliche Eingriffe, seien mit Abteilungsvorstand und OP-Management abzustimmen und von der Klinikleitung freigeben zu lassen.
"Ziel ist die Aufrechterhaltung der Notfallversorgung, welche ansonsten ernsthaft gefährdet wäre", wurde vonseiten des Spitals betont. Mitarbeiter wurden dringend ersucht, "größtmöglich und stringent Entlassungen durchzuführen und diese Anweisung einzuhalten". Ein Ende dieser Entwicklung "ist derzeit leider nicht absehbar", teilte die Klinikleitung mit.
Wiener Neustadt
Auch im Krankenhaus Wiener Neustadt ist die Lage angespannt. Die Themen "Versorgungssicherheit, Personalmanagement, Maßnahmen" an den beiden Standorten in der Thermenregion stehen im Mittelpunkt eines Pressegesprächs am Montag in der Statutarstadt.
"Wir wissen - die Lage ist angespannt. Das war und ist sie aber schon die letzten zwei Jahre dieser Pandemie", hieß es auf APA-Anfrage seitens der LGA. Der Einsatzbereitschaft der gesamten Belegschaft sei es "zu verdanken, dass wir in den letzten zwei Jahren vergleichsweise gut gefahren sind - zu keinem Zeitpunkt waren unsere Kliniken gesperrt oder die Akutversorgung nicht gewährleistet". Dies wolle man auch weiterhin gewährleisten, "weshalb wir derzeit vermehrt planbare Operationen und Behandlungen verschieben müssen. Damit schonen wir unsere Ressourcen und stellen die Akut- und Notfallversorgung sicher", teilte LGA-Vorstand Konrad Kogler mit.
"Schon in der Vergangenheit haben wir mit schwierigen Situationen umgehen müssen und diese gemeistert. Auch Elektivbehandlungen mussten bereits verschoben werden, wurden und werden danach immer nachgeholt. So werden wir es auch dieses Mal handhaben", meinte Kogler.
(apa/makl)